CONSPIT CPP APEX Pedals – Hydraulische Pedale für Einsteiger im Test
CONSPIT hat mit den CPP APEX Pedals ein neues Einsteiger-Pedal-Set auf den Markt gebracht. Ähnlich wie die zuletzt vorgestellten Lenkräder ist es ein absoluter Preis-Leistungs-Kracher. Wie es sich im Test schlägt, könnt ihr hier nachlesen.

Bestellung und Versand
CONSPIT bietet die CPP-Pedale sowohl als 2- als auch als 3-Pedal-Set an. Die Pedale können mittlerweile sowohl direkt über den hauseigenen Shop des Herstellers als auch über die offiziellen Partnershops bezogen werden.
CONSPIT gibt dabei die folgenden Preise exklusive Versandkosten sowie ggf. anfallender Steuern und Zollgebühren an:
- CPP APEX Two-Pedal: $319 | €274 | £233
- CPP APEX Three-Pedal: $369 | €317 | £272
Über den deutschen Shop Sim-Motion könnt ihr die Pedale zu folgenden Preisen inklusive Versand und Mehrwertsteuer bekommen.
- CPP APEX Two-Pedal: 329 €
- CPP Clutch: 59 €
5% Sim-Motion Gutscheincode / Coupon code: simracingpc-5
Das hier getestete Produkt wird durch den Hersteller zur Verfügung gestellt. Es wurde zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf den Inhalt dieses Testberichtes genommen.
Lieferumfang
CONSPIT legt dem Pedal-Set die üblichen Komponenten bei und ist dabei sehr großzügig, denn es enthält alles, was man braucht. Neben Austausch-Elastomeren und Federn sind auch das passende Werkzeug und ein Schraubenset zur Montage am Rig enthalten.
- Pedale
- Base Plate
- Bracket
- Elastomere und Federn
- USB-C-Kabel
- Schrauben
- Werkzeug
- Sticker


Kompatibilität und Anschlüsse
Die Pedale sind ausschließlich für die Verwendung an einem PC vorgesehen. Hierzu wird das beiliegende USB-C-Kabel auf eine von zwei Arten mit dem PC verbunden.
- Pedale -> PC: Die Pedale werden direkt mit dem PC verbunden.
- Pedale -> CONSPIT-Base: Die Pedale werden über einen CAN-Port an einer CONSPIT-Base angeschlossen.
Zusätzlich zum USB-Port befindet sich an der rechten Seite der Base Plate auch noch ein Anschluss für die optional erhältlichen M-DVF Vibration Modules von CONSPIT. Um die Vibrationsmotoren zu betreiben, müssen die Pedale allerdings direkt mit dem PC verbunden werden.


Montage
Der Aufbau des Pedalsets ist sehr durchdacht: Entweder können zwei oder drei Pedale (mit zusätzlicher Kupplung) auf der aus Plastik und Aluminium gefertigten Base Plate verbaut werden. Dafür sind die entsprechenden Gewinde vorbereitet, sodass die Pedale seitlich in verschiedenen Positionen verschraubt werden können. Zur leichteren Verkabelung kann die aus Metall gefertigte Abdeckung temporär demontiert werden, sodass die Verbindungskabel zwischen den einzelnen Pedalen und der Controller-Einheit bequem eingesteckt und verlegt werden können. Insgesamt ist die Baseplate sehr gut gelungen und wertet das Pedal-Set deutlich auf, auch durch den integrierten Heelrest.
Die gesamte Base Plate kann aufgrund der guten Zugänglichkeit von oben mit vier Schrauben sehr einfach mit dem Rig der Wahl verschraubt werden. Sowohl Schrauben als auch Muttern sind enthalten, für Aluprofile benötigt man lediglich die passenden Nutensteine. CONSPIT hat auch an Schreibtisch-Fahrer gedacht: Es gibt ein optionales Bracket, mit dem sich die Pedale beispielsweise direkt an die Wand hinter dem Schreibtisch lehnen lassen. Dadurch rutschen die Pedale in der Theorie weniger leicht weg. In der Praxis sollte man allerdings im Idealfall dennoch ein festes Rig oder zumindest einen Wheel-Stand besitzen.
Leider ist es aufgrund des Aufbaus nicht möglich, den Abstand der Pedale zum Fahrer einzeln anzupassen. Hier müsste man auf zusätzliche Unterlegscheiben bzw. Adapter zurückgreifen.




Pedale
Die einzelnen Pedale sind sehr kompakt. Bis auf die lilafarbenen Akzente und die Stangen sind sie vollständig aus schwarz eloxiertem Aluminium gefertigt. Sie sind sehr sauber gelagert und haben kein störendes seitliches Spiel. Der Aufbau ist bei allen Pedalen sehr ähnlich, wobei sich die Bremse durch ihr hydraulisches System hervorhebt. Eine Verstellung der gut gewählten Endstops ist allerdings nicht vorgesehen.
An der Unterseite der jeweiligen Pedale befinden sich jeweils zwei Löcher zur Montage an der Base Plate.


Bremspedal
Das Highlight des Sets ist das Bremspedal. Hier kommt ein hydraulisches System zum Einsatz, was für ein Pedal-Set dieser Preisklasse äußerst ungewöhnlich ist. Die vertikal aufgebaute Hydraulikeinheit verwendet einen „Automotive-Grade Hydraulic Sensor“, der auf maximal 10 MPa (100 bar) ausgelegt ist, sowie eine Kombination aus Elastomeren und Federn, die das eigentliche Bremsgefühl erzeugen. Letztere werden in den oberen Teil des Hydrauliksystems eingesetzt, der sich mithilfe des mitgelieferten Werkzeugs durch Herausdrehen lösen lässt. Der Vorgang dauert dabei durchaus einige Minuten. Anschließend kann man hier ebenfalls die Vorspannung des Systems festlegen, welche sich vor allem auf das initiale Bremsgefühl auswirkt. Hierzu dreht man die lilafarbene Abdeckung von der Ausgangsstellung (siehe Bild) im oder gegen den Uhrzeigersinn. Für den Test wurde eine Vorspannung von rund 4 bar gewählt.
Um das Bremsgefühl an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, gibt es zwei Möglichkeiten:
- Wahl des Anlenkpunktes: Hierbei wählt man eine der drei möglichen Aufnahmen aus. Die Wahl beeinflusst die jeweils benötigte und gleichzeitig maximal mögliche Kraft, die auf das Bremspedal ausgeübt werden kann. Bei der niedrigsten Einstellung sind dies ca. 500 Newton, bei den beiden höheren Einstellungen verändert sich der Wert im Verhältnis 1 : 1,2 : 1,45. In der mittleren Einstellung erhöht sich die Kraft somit auf ca. 600 Newton und in der höchsten Einstellung auf ca. 725 Newton. Letzteres entspricht einer maximalen Kraft von rund 75 kg auf die Faceplate des Bremspedals. Zum Vergleich: Die Heusinkveld-Sprint-Pedale setzen auf eine 120-kg-Loadcell, welche einen maximalen Bremsdruck von 65 kg erlaubt.
- Wahl des Elastomers und Feder: Zusätzlich kann das Bremsgefühl durch den Austausch der verbauten Feder (was sich vor allem auf das anfängliche Bremsgefühl auswirkt) und des Elastomers verändert werden. CONSPIT legt neben den verbauten Exemplaren jeweils zwei zusätzliche Federn und Elastomere in den Lieferumfang.
- Elastomere in absteigender Härte: schwarz, gelb (18 mm Durchmesser, verbaut), gelb (16 mm).
- Federn in absteigender Härte: braun, grün (verbaut), rot
Dabei wird jeweils eine Feder verbaut, die sich vor allem auf das initiale Bremsgefühl in „Stage 1” auswirkt, sowie ein Elastomer, der sich vor allem auf das Bremsgefühl im restlichen Bereich auswirkt. Für ein Schreibtisch-Setup sollte man somit beispielsweise auf die Kombination aus roter Feder und dem weicheren gelben Elastomer setzen, während man ansonsten die verschiedenen Kombinationen nach Belieben ausprobieren kann. Für das Review wurde die original verbaute grüne Feder in Kombination mit dem schwarzen Elastomer eingesetzt (bei höchstem gewählten Anlenkpunkt und 100 bar Kalibrierung).
Das resultierende Bremsgefühl war für ein Pedal dieser Preisklasse ausgesprochen gut und ermöglichte es, Bremspunkte wiederholbar und sicher zu treffen. In dieser Hinsicht agieren die Pedale ähnlich wie die zuletzt getesteten Lenkräder von CONSPIT deutlich oberhalb ihres Preisniveaus. Gleichzeitig könnte die mitgelieferte Dokumentation an einigen Stellen allerdings durchaus detaillierter sein.


Gaspedal
Passend zur Bremse ist natürlich auch ein Gaspedal im Lieferumfang enthalten. Dieses ist geschlossen ausgeführt, um laut CONSPIT Schutz vor äußeren Einflüssen wie Dreck und Staub zu bieten. Die benötigte Kraft lässt sich in drei Stufen über die Wahl des Anlenkpunktes einstellen. Hierzu kann man den Pedalaufbau in wenigen Sekunden von Hand komprimieren und in einem anderen Loch einrasten. Die benötigte Kraft liegt dabei innerhalb des typischen Bereichs und die maximale Stärke ist beispielsweise etwas oberhalb der CRP2-Pedale von MOZA einzuordnen. Der Ausschlag des Pedals wird mithilfe eines verschleißfreien Hall-Sensors gemessen.
Das Pedal läuft dabei sehr sauber und lässt sich somit sehr fein dosieren. Was man allerdings nicht einstellen kann, ist der Anfangspunkt des Pedals bzw. die Position des Endstops. Wer ein Pedal außerhalb der Norm sucht (der Weg ist subjektiv optimal gewählt), ist mit anderen Pedal-Sets möglicherweise besser beraten.


Kupplung
Das Kupplungspedal hat den gleichen Aufbau wie das Gaspedal, bietet aber einen etwas härteren Widerstand. Das Pedal wurde während des Tests nur rudimentär ausprobiert, ist mit einem Aufpreis von nur 59 Euro aber nahezu ein Pflicht-Upgrade. Das zweckmäßige Pedal verzichtet auf eine aufwändige Konstruktion mit Umlenkpunkten oder mehreren Federn für einen klarer definierten Schleifpunkt.

Face Plates
Für den Kontakt zu den Füßen sorgen zwei bzw. drei identische Face Plates aus Aluminium, die sich in verschiedenen Positionen (Höhe und seitlicher Versatz) verschrauben lassen. Über zwei Langlöcher an den Seiten der Aufnahme kann man bei Bedarf den Winkel der Pedale geringfügig zueinander anpassen. Für die Verwendung an einem Schreibtisch könnte der maximale Winkel allerdings sogar noch etwas größer ausfallen. Die Plates fallen ansonsten weder negativ noch positiv auf und bieten durch die Löcher einen mittleren Grip.


Software
Neben der Hardware ist natürlich auch die passende Software erforderlich. CONSPIT setzt hier auf eine eigene Lösung namens CONSPIT Link. Diese bietet vier Einstellungsfenster für die Pedale.
- Overview: Hier wird die Pedalkurve sowie der aktuell anliegende Bremsdruck in Bar angezeigt.
- Calibration: Hier können die drei einzelnen Pedale kalibriert, Pedalkurven angelegt und für das Bremspedal zusätzlich die maximale Kraft in Bar eingestellt werden.
- Vibration: Hier kann die Funktion der optionalen Vibrationsmotoren definiert werden. Aktuell kann zwischen ABS, TC, Wheel Lock und Wheel Slip ausgewählt werden.
- Launch Control: Hier kann eine automatische Launch Control mit vordefinierter Verlaufskurve des Kupplungspedals definiert werden, die mit einem Hotkey abgerufen werden kann.
Insgesamt ist die Software zweckmäßig und nach der Einstellung funktioniert alles einwandfrei. Gleichzeitig fehlen aber Komfortfunktionen wie wählbare Profile, eine (einfachere) Festlegung der Totzonen und Pedalkurven mit mehr als drei Punkten.




Fahreindruck
Fazit
Die CPP APEX Pedale von CONSPIT sind ein ausgezeichnetes Stück Hardware. Wie die zuletzt getesteten Lenkräder des Herstellers besitzen auch die Pedale ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und setzen auf Materialien, die sonst zumeist nur in deutlich teurerer Hardware zum Einsatz kommen. Dadurch nimmt man die Einschränkungen bei den Einstellmöglichkeiten sehr gerne in Kauf, gerade mit Blick auf das sehr gute Bremsgefühl und das hervorragende Gaspedal. Insgesamt sind die CONSPIT CPP APEX Pedale eine klare Kaufempfehlung und erweitern das Line-up des Herstellers im Bereich Pedale sinnvoll nach unten.
Pros
- Preis/Leistungs-Verhältnis
- Materialien
- Hydraulisches Bremspedal
- Gaspedal
- Base Plate
- Optionale Vibrationsmotoren
Cons
- Verstellmöglichkeiten
- (Software)
5% Sim-Motion Gutscheincode / Coupon code: simracingpc-5












