Sim-Lab P1X Pro Sim Racing Cockpit im Test

Sim-Lab P1X Pro Sim Racing Cockpit im Test

Aluminium-Rigs dominieren derzeit den Simracing-Markt, wenn es darum geht das passende Cockpit zu finden. Das P1X Pro Sim Racing Cockpit ist die Speerspitze des niederländischen Herstellers Sim-Lab und bietet aktuell eines der besten Komplettpakete im Premiumsegment. Wir haben es in diesem Testbericht genauer unter die Lupe genommen.

Bestellung und Versand

Sim-Lab bietet das Rig sowie sämtliches Zubehör direkt über den eigenen Shop an. Dort kann man sowohl das Rig selbst konfigurieren als auch weiteres Zubehör auswählen:

  • P1X Pro Sim Racing Cockpit
    • P1X Pro Sim Racing Cockpit + Front Mount: 864,48€
    • P1X Pro Sim Racing Cockpit + Wheeldeck: 864,48€
    • P1X Pro Sim Racing Cockpit + Fanatec Side-Mount: 864,48€
  • Monitorhalterung
    • Integrated Vario™ Single: 185,86€
    • Integrated Vario™ Triple: 294,04€
  • Sitze:
    • Sim-Lab Speed 1 Schwarz: 421,90€
    • Sim-Lab Speed 1 Blau: 421,90€
    • Sparco Grid Q: 486,81€
    • Sparco Circuit ll: 668,75€
    • Spraco Sitzschiene: 39,29€
    • Schalensitzkonsole: 39,29€
  • Zubehör (Auswahl)
    • Tastaturhalterung: 67,85€
    • Kreuzkabelbinderblock (10er Satz): 7,82€
    • Sim Mauspad: 19,62€
    • Sim-Lab Inbusschlüsselsatz: 12,73€

Das hier getestete Rig wurde direkt von Sim-Lab via UPS verschickt und kam in einer Lieferung bestehend aus sieben Paketen (sechs Pakete für das Rig und ein zusätzliches Paket für den Front-Mount) an, wobei der Der Sitz in einer separaten Lieferung geliefert wurde. Auf jeden Fall sollte man am Tag der Lieferung zu Hause sein. Denn auch wenn die einzelnen Pakete sehr robust sind und die enthaltenen Teile sehr gut und sicher untergebracht sind, möchte man doch möglichst vermeiden, die Pakete im nächsten Paketshop abholen zu müssen. Die einzelnen Pakete können jedoch problemlos von einer Person gehandhabt werden. Die Versandkosten belaufen sich insgesamt auf ca. 40 bis 50 €, je nach Auswahl des Zubehörs.

Das hier getestete Produkt wird durch den Hersteller zur Verfügung gestellt. Es wurde zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf den Inhalt dieses Testberichtes genommen.

Specs

Die von SIm-Lab zur Verfügung gestellten technischen Daten sind schnell aufgelistet. Die angegebene maximale Breite bezieht sich auf die Füße, die den breitesten Punkt des Rigs darstellen. Ansonsten hängt die benötigte Aufstellfläche natürlich vor allem von der verwendeten Bildschirmkonfiguration ab.

  • Wheelmount: Front mount, Wheeldeck or Fanatec DD mount
  • Color: Black
  • Dimensions: 1350 mm x 580 mm (widest point 680mm) x 770 mm (L x W x H)

Lieferumfang

Der Lieferumfang bietet einige Überraschungen. Sim-Lab hat sich bewusst dafür entschieden, weder Werkzeug (benötigt werden 5+6mm Inbusschlüssel sowie ein 24mm Schraubenschlüssel) noch eine gedruckte Anleitung ins Paket zu legen. Auf den ersten Blick scheint dies ein großer Kritikpunkt zu sein. Allerdings ist die als PDF zur Verfügung gestellte Anleitung sowie das bereits vorhandene Werkzeug für die meist technisch versierten Simracer, die sich für ein solches Cockpit entscheiden, wohl sowieso die erste Wahl beim Zusammenbau des Cockpits. Als Käufer sollte man sich dessen allerdings trotzdem vorher bewusst sein, um keine böse Überraschung am Tag des Zusammenbaus zu erleben.

Der eigentliche Lieferumfang ist in verschiedene Pakete aufgeteilt und eindeutig beschriftet. Insbesondere die mitgelieferten Schrauben sind sehr sorgfältig in einzelnen Tüten verpackt, so dass Verwechslungen nahezu ausgeschlossen sind.

  • Aluminium profiles and mounting materials
  • Wheel deck mount or front/side mount
  • Brackets for the front mount wheels
  • Pedal deck
  • Side mount for accessories
  • Bolts for mounting seats
  • Adjustable feet set

Das Rig

Kommen wir nun zum Kern des Reviews. Das P1X Pro Sim Racing Cockpit ist eine beeindruckende Erscheinung. Durch die Wahl von Heavy Duty Aluminiumprofilen (160x40mm für den Grundrahmen, 120x40mm für die Profile der Basisaufnahme) spielt das Rig in Sachen Stabilität in der Oberklasse mit und ist noch einmal deutlich verwindungssteifer als beispielsweise das von uns getestete TR80 Lite, welches mit 80x40mm Profilen arbeitet. Die Profile sind schwarz beschichtet und haben dadurch eine leichte Struktur und sind weniger anfällig für Kratzer. Dennoch sollte man beim Aufbau nicht unvorsichtig sein, da vor allem Kontakte mit Metallständern durchaus Spuren hinterlassen können. Zu den hervorragend verarbeiteten und teilweise bereits mit Gewinden versehenen Profilen kommen dann noch die passenden Verbindungsplatten von Sim-Lab, die statt herkömmlicher Winkel in Kombination mit Nutensteinen zum Einsatz kommen. Als zusätzliches Highlight werden für die meisten Schrauben statt herkömmlicher Unterlegscheiben speziell gebrandete Massivscheiben aus Aluminium verwendet.

Bei den vertikalen Profilen setzt Sim-Lab auf eine leicht abgewinkelte Lösung. Dies sorgt zusammen mit den halbgeschlossenen Profilen (die mittleren Nuten fehlen) für eine optisch ansprechendere Optik, erschwert aber auch die Montage von Zubehör in vielen Fällen deutlich.

Das Rig selbst steht auf vier höhenverstellbaren Füßen. Dies ermöglicht einen sehr bequemen Einstieg und sorgt bei Bedarf auch für einen perfekten Ausgleich von Bodenunebenheiten.

Aufbau

Der Aufbau, und das mag bei einem Simracing-Rig überraschen, macht Spaß. Durch die vorgebohrten Profile und die Verbindung mit den speziell für das Rig entwickelten Verbindungselementen ist der Aufbau nicht nur wesentlich schneller, sondern auch wesentlich weniger fehleranfällig. Abgesehen von der Montage des Sitzes und der Anbauteile werden im Vergleich zu herkömmlichen Alu-Rigs wesentlich weniger Nutensteine benötigt und auch das exakte Ausrichten der einzelnen Elemente wird deutlich erleichtert bzw. ist teilweise gar nicht mehr notwendig.

Dauerte der Zusammenbau des TR80 Lite noch gut und gerne zwei Nachmittage, so war das P1X Pro Sim Racing Cockpit innerhalb weniger Stunden aufgebaut. Im Prinzip braucht man nicht einmal eine zweite Person, lediglich die Montage des Wheel Decks ist ohne Hilfe kein Selbstläufer. Die Anleitung ist dabei eine hervorragende Hilfe und es gibt zu keinem Zeitpunkt des Aufbaus Unklarheiten oder die Gefahr von Verwechslungen. Die einzelnen Schritte sind im „Ikea-Stil“ bebildert und durch die jeweilige Angabe der benötigten Teile pro Schritt werden auch die letzten Zweifel ausgeräumt.

Der einzige Knackpunkt ist letztendlich die Montage des Sitzes. Hier sollte man unbedingt einen Blick auf das Ende der Anleitung werfen. Denn der erforderliche Innenabstand der Profile unterscheidet sich je nach Sitz, wie in der Anleitung angegeben:

  • Sim-Lab Speed 1: 380mm
  • Sim-Lab Speed 1 XXL: 440mm
  • Sim-Lab Speed 3: 370mm
  • Sparco Circuit II / Sparco Grid: 400mm
  • Sparco Rev: 370mm
  • Sparco R100: 305mm

Kompatibilität

Das P1X Pro Sim Racing Cockpit ist als Aluminium-Rig nahezu ausnahmslos mit jeder auf dem Markt erhältlichen Simracing-Hardware kompatibel:

Wheelbases

Bei den Wheel Bases hängt die Kompatibilität von der verwendeten Lösung ab. Das hier verwendete Wheeldeck ist z.B. mit den meisten gängigen Bases kompatibel, andere sollten durch verschiedene Langlöcher ebenfalls kompatibel sein. Wenn das nicht ausreicht, hilft wie so oft ein Bohrer.

  • Front Mount:
    • Bodnar 50 series
    • Lenze MCS12 series
    • MiGe 130ST (small, big)
    • Simagic Alpha Mini DD, Ultimate
    • SimuCube 2 Sport, Pro, Ultimate
    • VRS DirectForce Pro
  • Wheeldeck
    • Asetek DD wheelbase Forte/Prima/Invicta
    • AccuForce V1, V2
    • Fanatec CSL, CSW, CSL-DD, GT DD-PRO, DD1, DD2
    • Logitech G25, G27, G920/G923
    • Logitech Pro
    • Moza R5, R9, R12, R16/21
    • Thrustmaster T248, T300/TX, T500RS, T-818
    • Thrustmaster TC-PS, TS-XW, TG-T, TG-T II, T598
    • Simagic Alpha Mini DD, Ultimate
  • Fanatec Side Mount
    • Fanatec DD1
    • Fanatec DD2
    • Fanatec CSL DD
    • Fanatec DD Pro
Pedale

Bei den Pedalen setzt Sim-Lab auf eine verstellbare Lösung mit einer Aufnahme für ein 160x40mm sowie ein 80x40mm Aluminiumprofil. Letzteres lässt sich im Abstand relativ verschieben, so dass nahezu jedes erhältliche Pedalset montiert werden kann. Vorbildlich sind auch die mitgelieferten Nutensteine in zwei Größen (jeweils 12x M5 und M6).

  • Sim-Lab XP1
  • Augury Pedals 121 (with Augury baseplate)
  • Asetek Invicta & Forte
  • BJ Steel F1/GT
  • Fanatec Clubsport V3, Inverted V3
  • Fanatec CSL/CSL Elite Pedals LC
  • Fanatec Elite pedals
  • Heusinkveld Pro, Sprint, Ultimate, Ultimate+
  • Insim Talento
  • Logitech G25, G27, G920 * with additional connector bracket (not included)
  • Logitech Pro Pedals * with additional connector bracket (not included)
  • Meca Cup Pedals
  • Moza CRP, SR-P
  • Simagic P2000 Pedals (with Simagic baseplate)
  • SimCoaches P1-3
  • Simtrecs ProPedal GT
  • SimWorkx Pro pedals
  • Simgrade R7 Pedal Set
  • Simgrade VX-PRO Pedals
  • Thrustmaster T300, T-LCM, T3PA * with additional connector bracket (not included)
  • VRS DirectForce Pro
Zubehör

Sim-Lab bietet diverses Zubehör für das P1X Pro Sim Racing Cockpit an, darunter verschiedene Halterungen, Werkzeuge und vieles mehr. Die Anbauteile werden in der Regel einfach mit zusätzlichen Nutensteinen in den Profilen befestigt und können so fast am gesamten Rig angebracht werden.

Für weitere Anbauteile ergeben sich jedoch je nach Konstruktion Kompatibilitätsprobleme durch die abgewinkelten Vertikalprofile sowie die seitlich halbgeschlossenen Nuten Hier hat man es mit einem Standard-Rig deutlich einfacher und kann aus einer größeren Anzahl fertiger Zubehörteile von Drittanbietern wählen, ohne bei der Befestigung kreativ werden zu müssen.

Verstellmöglichkeiten

Das Rig bietet eine ganze Reihe von Verstellmöglichkeiten, für die allerdings jeweils das passende Werkzeug benötigt wird:

  • Pedal Deck:Hier kann sowohl die Höhe des gesamten Decks als auch die Neigung durch die in den Side Brackets eingearbeiteten Langlöcher nahezu frei eingestellt werden. Dadurch kann neben der normalen GT-Sitzposition auch eine Sitzposition erreicht werden, die eher einem Straßenfahrzeug (aufrechter) oder einem Formelfahrzeug (flacher) entspricht. Außerdem kann das Frontprofil zusätzlich in der Distanz verschoben werden.
  • Wheel Deck: Es gibt verschiedene Bereiche der Verstellung. Zum einen kann der gesamte Aufbau der vertikalen Seitenprofile verschoben werden. Damit kann der Abstand zum Fahrer eingestellt werden. Dann kann man das Wheel Deck selbst sowohl in der Neigung als auch in der Höhe frei positionieren. Hinweis: Man kann die Seitenprofile tiefer montieren (sie reichen dann bis unter den Grundrahmen), um den Monitor tiefer positionieren zu können.
  • Sitz: Beim Sitz sind vor allem die seitliche Aufnahme sowie eine eventuell vorhandene Sitzschiene von Bedeutung. Mit der Aufnahme kann die Position (Neigung sowie in geringem Maße auch die Höhe) beeinflusst werden, mit der Sitzschiene kann der Sitz nach vorne und hinten verstellt werden, wie man es von einem Straßenfahrzeug kennt.

Sitze

Wie bereits in den vorherigen Kapiteln erwähnt, kann das P1X Pro Sim Racing Cockpit mit nahezu jedem Sitz kombiniert werden. Hier wurde der direkt von Sim-Lab angebotene GT-Schalensitz Sim-Lab Speed 1 in der Farbe schwarz verwendet. Dieser wird in der EU hergestellt und ist mit einem atmungsaktiven Netzgewebe bezogen. Die Schaumstoffpolsterung des Sitzes ist zudem herausnehmbar, was eine relativ einfache Reinigung ermöglicht. Als kleines Gimmick ist an der rechten Innenseite der Sitzflanke eine kleine Handytasche eingelassen, in der man sein Mobiltelefon während der Fahrt sicher verstauen kann. Insgesamt ist der Sitz sehr bequem und bietet auch nach mehreren Stunden im Rig ausreichend Komfort.

Der Sitz verfügt an der Seite über vier Gewinde, so dass er in wenigen Minuten seitlich montiert werden kann. Trotz des geringen Gewichts bietet er eine sehr gute Stabilität und auch bei Bremsungen mit über 50 bar gibt es keinen nennenswerten Flex. Im direkten Vergleich mit dem ähnlichen, aber etwas günstigeren GT Style Fixed Fiberglass Seat von Trak Racer ist der Schalensitz von Sim-Lab nochmals deutlich stabiler.

Etwas kräftigere Personen im Gesäß- und Oberschenkelbereich sollten hier definitiv über die größere XXL-Variante des Sitzes nachdenken, da die Sitzfläche recht schmal ausfällt und die Seitenflanken den Platz zusätzlich einschränken.

Fazit

Das P1X Pro Sim Racing Cockpit ist das aktuelle Spitzenmodell des niederländischen Herstellers Sim-Lab und liegt mit einem Preis von rund 900 Euro inklusive Versand im Premium-Segment der Aluminium-Rigs. Das Rig wird diesem Preis aber mehr als gerecht. Hier stimmt sowohl die Qualität der Profile des Rigs an sich, als auch der einfache Aufbau inklusive der hervorragenden Anleitung sowie die Kompatibilität zu Simracing-Hardware und die Einstellbarkeit der einzelnen Elemente. Der einzige wirkliche Kritikpunkt sind die schräg stehenden Profile, die das Anbringen von eigenem Zubehör erschweren. Auf der Habenseite stehen hingegen der elegante Look mit Special Features wie den hauseigenen gebrandeten Unterlegscheiben, die halbgeschlossenen Profile sowie die sehr praktischen verstellbaren Standfüße.

Alles in allem ist das P1X Pro Sim Racing Cockpit eine klare Empfehlung für Leute mit entsprechendem Geldbeutel. Wer hier zuschlägt, kauft mit hoher Wahrscheinlichkeit das letzte Sim-Rig seines Lebens.

Pros

  • Verarbeitungsqualität
  • Stabilität
  • Anleitung und Aufbau
  • Anpassbarkeit
  • Standfüße
  • Pedal Deck
  • Sitz
  • Komptabilität
  • Erweiterungen

Cons

  • Angewinkelte Profile
  • (Einstellungen nur mit Werkzeug möglich)

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