MOZA Racing FSR2 Formula Wheel im Test

MOZA Racing FSR2 Formula Wheel im Test

Mit dem FSR2 Formula Steering Wheel überarbeitet MOZA die erste Version des Lenkrads in gleich mehreren Punkten. Individuell gestaltbare Dashboards, vollwertige 7-Wege-Switches, sechs zusätzliche LEDs und nun insgesamt sechs integrierte Paddles auf der Rückseite werten das FSR2 gegenüber seinem Vorgänger deutlich auf.

Bestellung und Versand

Das FSR2 Formula Wheel kann zum Release wie gewohnt zunächst über MOZA selbst und den hauseigenen Shop bestellt werden. Hier wird es zu einem Preis von 699€ bzw. 649$ angeboten, wobei hier für Kunden aus der EU neben dem Versand noch zusätzliche Kosten durch Steuern und Zollgebühren anfallen. In der Regel wird das Wheel dann in Kürze auch bei den üblichen MOZA-Distributoren erhältlich sein, die sich mittlerweile über die ganze Welt verteilen.

Das hier getestete Produkt wird durch den Hersteller zur Verfügung gestellt. Es wurde zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf den Inhalt dieses Testberichtes genommen.

Technische Daten

Nachfolgend die von MOZA Racing veröffentlichten Spezifikationen des neuen FSR2 Wheels:

Size280mm formula-style steering wheel
Back Plate MaterialAluminum alloy
Face Plate Material5mm-thick 3K twill carbon fiber
Grip MaterialPerforated microfiber leather
Display4.3-inch touchscreen display
Display UIFully customizable 
Short-Travel Backlit Buttons10
Backlit Color Options for Buttons:16.7 million colors
Rotary Encoders5
Thumb Encoders2
7-Way Switches7
Signal Lights6 LED side-mounted signal lights
Shift Indicator Lights10 LED top-mounted shift indicator lights
Adjustable Colors for Shift Lights, Signal Lights, and Button Lights16.7 million colors
Shift PaddlesHall sensor magnetic carbon fiber paddles 
Dual Clutch PaddlesHall sensor magnetic carbon fiber paddles
Smart TelemetrySupported
Fully Adjustable RPM LEDs through MOZA Pit HouseSupported
Release MethodAluminum quick release
Communication MethodWireless and via conductive slip ring
Compatibilitycompatible with all MOZA wheelbases and works with 3rd party wheelbases via MOZA hub.

Lieferumfang

Das Thema Lieferumfang ist beim FSR2 Formula Wheel von MOZA schnell abgehakt. Neben dem Lenkrad selbst werden lediglich ein Inbusschlüssel sowie ein Aufkleberbogen und eine Kurzanleitung mitgeliefert.

Kompatibilität / QR

Durch den hauseigenen Quick Release von MOZA im NRG-Style kann das Wheel an jeder aktuellen Wheel Base des Herstellers (R3 / R5 / R9 / R12 / R16 / R21) betrieben werden und wird ohne zusätzliches Kabel direkt über die Base mit Strom und Daten versorgt. Dies geschieht spielfrei und der Lenkradwechsel ist in wenigen Sekunden abgeschlossen.

Möchte man das Lenkrad auf einer Wheel Base eines Fremdherstellers verwenden, kann man auf das von MOZA angebotene Universal Hub Kit zurückgreifen, welches eine mechanische Aufnahme für den QR sowie einen HUB für den PC zusammen mit einem Spiralkabel beinhaltet, mit dem man das Lenkrad dann verbinden kann.

Features

Mit einem Gewicht von rund 1,6 Kilogramm inklusive QR bei einem Durchmesser von 280 Millimetern ist das FSR2 Formula Wheel von MOZA Racing trotz der Verwendung hochwertiger Materialien ein echtes Leichtgewicht. An der Vorderseite verbaut MOZA eine fünf Millimeter starke Carbonplatte, für das Gehäuse und die hinteren Schalthebel wird schwarz eloxiertes Aluminium verwendet. Die Verarbeitung des zur Verfügung gestellten Testmusters ist auf einem guten Niveau.

Im Vergleich zum Vorgänger hat MOZA der zweiten Version des FSR Wheels einige neue Features spendiert, während andere bekannte Merkmale beibehalten wurden:

Funktionstasten

Der wichtigste Aspekt des Wheels sind natürlich die Funktionen auf der Vorderseite. Diese gliedern sich in folgende Unterpunkte

  • 10 Buttons: Pro Seite hat MOZA fünf RGB-beleuchtete Taster verbaut, die jeweils eine vordefinierte und leider nicht austauschbare Kappe mit Aufdruck besitzen (DRS, BOX, S1, K, R, N, TR, S2, PL und P). Der Auslösepunkt der ist klar definiert, könnte aber mit etwas weniger Auslöseweg noch knackiger sein.
  • 5 Rotary-Switches: Auf der Unterseite des Wheels befinden sich fünf Rotary Switches mit jeweils 12 Stellungen (alternativ auch als Encoder mit +/- Funktion verwendbar), die mit einer zweckmäßigen Kunststoffabdeckung versehen sind, die sich sowohl mit als auch ohne Handschuhe gut bedienen lässt. Die Auslösekraft der Rotary Switches liegt im mittleren Bereich.
  • 2 Thumb-Encoder: Im Bereich der Daumen befindet sich auf jeder Seite ein weiterer Encoder, der zusätzlich mit einer Druckfunktion ausgestattet ist. Sie sind daher prädestiniert für Funktionen, die während der Fahrt häufig gewechselt werden müssen.
  • 2 7-Way-Switches: Die größte Veränderung zum Vorgänger sind die beiden 7-Way-Switches (hoch, runter, links, rechts, Druck, Drehung links und Drehung rechts), die zuvor noch als Joysticks ausgeführt waren. Diese stellen eine deutliche Verbesserung dar und werten das Lenkrad im Vergleich zum FSR1 Formula Wheel deutlich auf.

Im Lieferumfang des Wheels sind zwar Aufkleber für eine eigene (zusätzliche) Beschriftung enthalten, leider sind die bereits vorhandenen Beschriftungen bis auf die Hintergründe der Rotary Switches fest aufgedruckt.

Paddles

Beim Blick auf die Rückseite des Lenkrads fallen sofort die insgesamt sechs Paddles auf, die sich in zwei Aluminiumblöcke pro Seite aufteilen. Der Hauptblock beinhaltet pro Seite die magnetische Schaltwippe sowie eine Seite der Doppelkupplung, während der im Vergleich zum FSR1 hinzugekommene zweite Block ein zusätzliches Paddle aufnimmt, das beispielsweise für Zusatzfunktionen wie DRS oder den Blick zur Seite genutzt werden kann.

Die Paddles sind jeweils mit Hall-Sensoren ausgestattet und haben Carbon-Griffflächen für den direkten Kontakt zum Fahrer. Die Shifter sind leichtgängig, haben einen relativ langen Weg und erzeugen wie die baugleichen Zusatzpaddles beim Auslösen eine mittlere Lautstärke.

Die analogen Paddles können als Doppelkupplung mit einstellbarem Bite Point, als separate Achsen oder auch als normale Buttons betrieben werden. Der Widerstand wird über eine Feder realisiert, die eine mittlere Stärke besitzt und die Paddles bei der Verwendung als Doppelkupplung sehr fein dosierbar macht.

LEDs

MOZA hat das FSR2 Formula Wheel mit einer Reihe von einstellbaren LEDs ausgestattet, die wie folgt unterteilt sind:

  • 10 Buttons: Wie bereits erwähnt, kann die Beleuchtung der Tasten farblich frei nach eigenen Wünschen eingestellt werden. Telemetriefunktionen oder ähnliches werden jedoch nicht unterstützt.
  • 10 RPM-LEDs: Ein bekanntes Bild zeigt sich auch bei den RGB-LEDs, die mittig über dem Display angebracht sind. Sie geben den einstellbaren optimalen Schaltzeitpunkt wieder und sind im Gegensatz zu den LEDs der Buttons optimal und sehr gleichmäßig ausgeleuchtet.
  • 2 x 3 Telemetry-LEDs: Neu gegenüber dem FSR1 sind die nun drei Telemetrie-LEDs pro Seite, die eine Reihe von Daten farblich darstellen können (die Farben können jeweils angepasst werden):
    • Wheel Spin
    • Pitlane
    • Pit Limiter
    • ABS
    • TC
    • DRS
    • Flags

Display

Zentral an der Frontseite eingebaut ist das markante 4,3-Zoll-Display des Wheels, das eine nutzbare Auflösung von 847 x 480 Pixeln besitzt und zusätzlich mit einem Touchscreen ausgestattet ist (die angezeigten Dashboards können so während der Fahrt gewechselt werden). Die wichtigste Neuerung des in der Helligkeit einstellbaren Displays ist jedoch nicht auf der Hardware-, sondern auf der Softwareseite zu finden: Im Gegensatz zum FSR1 können nun endlich eigene Dashboards verwendet werden.

Griffe

MOZA setzt bei den Griffen auf perforiertes Mikrofaserleder, das sehr sauber verarbeitet ist. Die Griffe selbst sind eher dünn und besonders für kleine Hände geeignet. Sie liegen sowohl mit als auch ohne Handschuhe gut in der Hand und zeigen auch nach nunmehr zwei Testwochen keine nennenswerten Abnutzungserscheinungen, müssen aber im Gegensatz zu Gummigriffen definitiv regelmäßig gereinigt werden.

Mit einem Durchmesser von 280 Millimetern ist das Wheel, wie der Name schon sagt, prädestiniert für Formel-Fahrzeuge, kann aber ebenso gut für moderne GT-Fahrzeuge verwendet werden.

Software

Als Software setzt MOZA auf die hauseigene Lösung MOZA Pit House, welche die einzelnen Parameter des Wheels steuert und durch den Benutzer anpassbar macht:

  • Steering Wheel Settings
    • Dual Clutch Paddles Mode
    • Clutch Point
    • Band Knob Mode
    • Stick Mode
    • Key Combination Settings
    • Button / RPM LED / Telemetry LED Brightness
    • Reset Wheel Parameters
    • Calibrate Paddles
  • RPM LEDs
    • Engine RPM Indicator Switch Mode
    • Engine RPM Indicator Display Mode
    • Engine RPM Indicator Timing
    • RPM Mode
    • RPM Blinking Colours
  • Telemetry LEDs
    • Telemetry LED Mode
    • Telemetry LED Colours

Der Vorteil liegt hier eindeutig in der einfachen Bedienbarkeit der Funktionen gegenüber komplexeren Softwarelösungen wie SimHub, die zwar grundsätzlich mehr Möglichkeiten bieten, aber auch eine deutlich längere Einarbeitungszeit erfordern.

Dashboard-Editor

Das von FSR-Besitzern wohl am meisten gewünschte Feature findet nun endlich Einzug in die Software, allerdings vorerst nur im überarbeiteten FSR2 Formula Wheel. User haben hier die Möglichkeit, in einem stark an SimHub angelehnten Editor eigene Dashboards aus verschiedenen vorgefertigten Elementen und/oder eigenen telemetrischen Formeln zu erstellen. Auch wir konnten uns das natürlich nicht entgehen lassen und haben unser favorisiertes Dashboard nachgebaut.

SimHub-erfahrene Benutzer werden sich schnell zurechtfinden, allerdings hat der Editor gerade für Personen mit geringer IT-Affinität eine sehr steile Lernkurve, die durch teilweise noch nicht implementierte Vereinfachungen zusätzlich erschwert wird. Der Editor stellt einen hervorragenden Ansatz dar, der bereits jetzt einen deutlichen Mehrwert bietet, in Zukunft aber noch weiter verfeinert werden sollte. MOZA arbeitet hier nach eigenen Angaben bereits fleißig im Hintergrund an zukünftigen Updates.

MOZA liefert mit dem Wheel eine Reihe von Standard-Dashboards aus und überlässt es der kreativen Community, zusätzliche Designs zu erstellen. Dies funktioniert in der Regel gut, braucht aber natürlich seine Zeit, bis eine größere Auswahl an Dashboards zur Verfügung steht.

SPC 720s Dashboard

Das für den Test erstellte und verwendete Dashboard kann hier heruntergeladen werden:

Fahreindruck

soon

Fazit

Mit dem FSR2 Formula Wheel gelingt MOZA ein mehr als gelungenes Upgrade eines ihrer beliebtesten Lenkräder. Die größten Kritikpunkte des Vorgängers wurden aufgegriffen und durch Verbesserungen wie die nun verbauten 7-Way Switches, die Telemetrie-LEDs sowie die anpassbaren Dashboards erfolgreich behoben.

Nicht zuletzt durch die verwendeten hochwertigen Materialien für Lenkradgehäuse und Front sowie die nun sechs verbauten Paddles bietet das 280 Millimeter große Formula Wheel ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, das nur durch kleinere Kritikpunkte wie die zum Start noch eingeschränkte Auswahl an nutzbaren Dashboards getrübt wird.

Insgesamt dürfte das FSR2 Formula Wheel von MOZA derzeit das vielseitigste Wheel des Herstellers mit der größten Auswahl an Features sein. Für Simracer mit einer MOZA-Basis ist es daher eine klare Empfehlung!

Pros

  • Preis/Leistungs-Verhältnis
  • Anzahl Funktionen
  • Paddles
  • Display
  • Carbonfront und Gehäuse aus Aluminium
  • Kabellose Daten- und Stromübertragung

Cons

  • Gedruckte Beschriftung
  • (Lieferumfang)
  • (Auswahl an Custom-Dashboards)

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