MOZA CRP2 Load Cell Pedals im Test

MOZA CRP2 Load Cell Pedals im Test

Die CRP2 Load Cell Pedals von MOZA Racing sind das neueste Pedalset des Herstellers und bieten im Gegensatz zu den Vorgängern ein neues Elastomerkonzept sowie deutlich mehr Einstellmöglichkeiten ohne Werkzeug. Wie sich die neuen Pedale in der Praxis schlagen, soll dieser Testbericht zeigen.

Bestellung und Versand

Die CRP2 Load Cell Pedals können wie gewohnt direkt über MOZA Racing bezogen werden, wobei zu den angegebenen Preisen noch Versandkosten und je nach Zielland zusätzliche Zollgebühren und Mehrwertsteuer hinzukommen. Der Versand erfolgt direkt aus China und dauert in der Regel 1-2 Wochen (vorbehaltlich Verfügbarkeit). MOZA gibt folgende Preise in Euro an:

  • CRP2 Load Cell Pedals: 449€
  • CRP2 Clutch Pedal: 109€
  • CRP2 Performance Kit for CRP2: 22€
  • MOZA CRP2 Inversion Kit: 194€
  • CRP2 Full Length Throttle Replacement Plate: 29€

Die Pedale werden als Set mit einer Base Plate (inkl. Controller-Box) geliefert und der Kunde hat die Wahl, die optionale Kupplung hinzuzufügen oder wegzulassen. Gleiches gilt für die längere Face Plate für das Gaspedal sowie das ebenfalls optionale Inversion Kit. Mit einem Preis von nur 22€ dürfte das CRP2 Performance Kit für die meisten Simracer, die sich für die Pedale von MOZA entscheiden, eine fast obligatorische Anschaffung sein.

Das hier getestete Produkt wurde durch den Hersteller zur Verfügung gestellt. Es wurde zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf den Inhalt dieses Testberichtes genommen.

Lieferumfang

In diesem Test wird das 2-Pedal-Set mit dem dazu ausgewählten CRP2 Performance Kit und dem CRP2 Clutch Pedal vorgestellt.

Lieferumfang 2-Pedal-Set:

  • CRP2 Load Cell Pedals
  • Elastomer Blocks
  • Alternative throttle spring
  • USB-Cable
  • RJ45-Cable
  • Tools
  • Screws for mounting the pedals
  • Screws for moutning (M8 + M6)
  • Manual
  • Stickers

Lieferumfang Clutch

  • CRP2 Clutch Pedal
  • Allen key
  • Screws for mounting the clutch
  • Alternative clutch spring

Lieferumfang CRP2 Performance Kit

  • Springs (10x)
  • Damping block (8x)
  • Aluminium block (2x)
  • Block for mounting the springs (2x)

Kompatibilität

Die CRP2 Load Cell Pedals verfügen über eine in die Grundplatte integrierte Controller-Box, die sowohl über einen RJ45-Port (für den Anschluss an eine kompatible MOZA-Base) als auch über einen USB-A-Port für den direkten Anschluss an einen PC verfügt.

Montage

Die drei einzelnen Pedale werden mit je vier Schrauben direkt mit der Grundplatte verbunden, wobei die seitliche Position im Lochbild frei wählbar ist. Für diesen Test wurde die Kupplung (da sehr selten gebraucht) möglichst weit links positioniert, Gas und Bremse eher mittig. Die Kabel der Pedale werden dann vor der Montage am Rig mit der Controller-Box verbunden, was mit wenigen Handgriffen erledigt ist.

Neben der Kompatibilität zur Simracing-Hardware müssen die Pedale natürlich auch auf einem Rig montiert werden (ein Betrieb ohne feste Montage ist bei diesem Pedalset absolut nicht sinnvoll). Hierfür bietet MOZA prinzipiell zwei Möglichkeiten. Zum einen liegen dem Set M8-Schrauben bei, mit denen die Base-Plate z.B. direkt von oben auf Aluprofile mit entsprechenden Nutensteinen (nicht im Lieferumfang enthalten) geschraubt werden kann. Alternativ bietet die Platte acht Gewinde für M6-Schrauben, mit denen sie beispielsweise direkt mit einer Plattenlösung wie der im Test verwendeten TR80 Lite von Trak-Racer verschraubt werden kann. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pedalsets mussten hier aufgrund der großen Auswahl an Befestigungsmöglichkeiten keine zusätzlichen Löcher gebohrt werden. Die Pedale konnten einfach von unten mit vier der maximal acht möglichen M6-Schrauben montiert werden.

Pedale

Alle Pedale folgen der gleichen Designsprache und sind komplett aus Aluminium gefertigt, das in schwarz oder für Akzente in gold eloxiert wurde. Die massive Base Plate hingegen besteht aus einer Kombination aus massivem Stahl und einer Carbon-Dekorplatte im Fersenbereich sowie einer optional montierbaren Fersenstütze (in verschiedenen Positionen montierbar). Die Pedal Plates sind aus einem Stück Aluminium gefräst und lassen sich aus der Ausgangsposition um jeweils ca. 1,5 Zentimeter nach oben und unten verstellen sowie im Winkel anpassen. Zusätzlich gibt es für alle drei Pedale Endanschläge, die in einem Bereich von 15-20° (Bremse), 15-23° (Gas) und 15-25° (Kupplung) eingestellt werden können. Leider lassen sich die einzelnen Pedale nicht relativ zum Fahrer verstellen, hier hätten Langlöcher statt der vier festen Befestigungslöcher an der Unterseite leicht Abhilfe geschaffen. Wer hier Bedarf hat, muss also selbst zum Bohrer greifen.

Bremspedal

Im Mittelpunkt eines jeden Pedalsets steht natürlich das Bremspedal. Hier geht MOZA in zweierlei Hinsicht einen Weg, der das Konzept von einem Großteil der Konkurrenz abhebt.

Zum einen wird hier nicht nur, wie bei den meisten Bremsen, eine 200 Kilogramm Load Cell verwendet (der Druck auf das Pedal wird gemessen und in ein Bremssignal umgewandelt), sondern zusätzlich ein 15-Bit Winkelsensor, der die Auslenkung des Pedals nutzt, um den entsprechenden Pedalweg in der Simulation auszugeben. In der MOZA-Software kann dann frei gewählt werden, welche der beiden Messmethoden wie stark im Endergebnis gewichtet werden soll. Auch wenn man in der Praxis sehr schnell dazu übergehen wird, voll auf die Load Cell zu setzen, kann der Winkelsensor im Zweifelsfall bei der Umstellung von günstigen Pedalen helfen und dann im Laufe der Zeit immer mehr auf die Load Cell umgestellt werden.

Die andere Besonderheit betrifft das Konzept der verwendeten Elastomere. Hier setzt MOZA ähnlich wie Simagic bei den P1000-Pedalen auf eine Vielzahl kleiner Blöcke unterschiedlicher Härte, die frei miteinander kombiniert werden können statt einzelner großer Elastomere. Die Bandbreite der möglichen Kombinationen reicht dabei von “sehr weich” bis “bretthart”, wobei die Möglichkeiten mit dem optionalen Performance-Kit noch deutlich erweitert werden.

Zum Auswechseln der Blöcke muss das Pedal betätigt werden, um den vorderen Endanschlag in die untere Stellung zu bringen. Dann kann man das Pedal nach vorne kippen und die Elastomere, die auf einem Metallstift sitzen, aus dem Gehäuse ziehen. Dies funktioniert bei weichen Blöcken noch mit der Hand, bei härteren Konfigurationen benötigt man deutlich mehr Kraft und muss fast zwangsläufig die Füße einsetzen, um das Pedal so weit zu betätigen, dass man den Endanschlag zur Demontage verschieben kann. Im Zweifelsfall benötigt man hier also entweder eine zweite Person oder muss am Ende doch Werkzeug verwenden.

Werkzeug in Form des mitgelieferten Schraubenschlüssels wird auch benötigt, um die Vorspannung der Bremse zu verändern. Dadurch wird das anfängliche Bremsgefühl beeinflusst und eventuell auftretendes Spiel nach dem Wechsel auf weichere Elastomerblöcke beseitigt.

Performance Kit 

Neben den bereits im Lieferumfang enthaltenen Elastomerblöcken bietet das Performance Kit eine Vielzahl zusätzlicher Möglichkeiten zur Konfiguration der Bremse. Fünf verschiedene Federn (je zwei im Lieferumfang enthalten) und zusätzliche Aluminiumblöcke bieten neue Möglichkeiten, so wurde für den Großteil des Tests beispielsweise die GT4-Konfiguration (blaue und violette Feder kombiniert) verwendet, mit der das Bremspedal zwar sehr hart ist, aber dennoch einen gewissen Weg hat.

Das Performance-Kit ist aufgrund des vergleichsweise geringen Preises eine klare Kaufempfehlung und sollte auf jeden Fall mitbestellt werden. Insbesondere mit der im Test verwendeten Konfiguration der Elastomerblöcke liegt die Performance des MOZA CRP2 Load Cell Pedals auf einem extrem hohen Niveau und braucht sich vor der teilweise deutlich teureren Konkurrenz auf dem Markt der Load Cell Pedale nicht zu verstecken.

Gaspedal

Das wohl zweitwichtigste Pedal neben der Bremse ist das Gaspedal. Dieses ist mit einer austauschbaren Feder ausgestattet, wobei zwei Federn im Lieferumfang enthalten sind. Für den Test wurde ausnahmslos die härtere der beiden Federn verwendet, wobei auch die stärkere Feder für Fans eines extrem harten Gaspedals noch etwas härter hätte ausfallen können. Der Austausch der Federn erfolgt auf die gleiche Weise wie bei der Bremse, wobei hier natürlich problemlos die Hände zum Betätigen des Pedals verwendet werden können.

Wie bei der Bremse kann auch hier die Vorspannung verändert werden, wodurch sich das anfängliche Pedalgefühl ändert. Insgesamt ist das Pedal sehr leichtgängig und durch den gummierten Endanschlag zudem sehr leise.

Kupplung

Abgerundet wird das Pedalset durch die optional erhältliche Kupplung. Auch wenn sie während des Tests bis auf einige Testrunden (und erfolglose Driftversuche) in Assetto Corsa kaum zum Einsatz kam, verrichtet sie dennoch zuverlässig ihren Dienst, indem sie versucht, durch das Kippen des Pedalarms das Gefühl einer echten Kupplung zu imitieren.

Um die Härte der Kupplung zu variieren, ist eine zweite Feder im Lieferumfang enthalten, ebenso kann auch hier die Vorspannung mit einem Schraubenschlüssel verändert werden.

Pedal Plates

Ein weiterer wirklich positiver Aspekt der Pedale sind die massiven Pedalplatten mit integrierten Gewinden zur Höhenverstellung. Diese sind aus einem Stück gefertigt und bieten durch die texturierte Oberfläche sowohl mit als auch ohne Schuhe einen sehr guten Grip, ohne dabei zu rau zu sein (die Invicta-Pedale von Asetek lassen grüßen). Gerade für “Sockenfahrer” dürften die Plates das derzeit beste Design auf dem Markt sein.

Software

Zur Verwaltung der Pedale wird die MOZA-eigene Software Pit House verwendet. Hier können die Pedalkurven für die einzelnen Pedale eingestellt und über die allgemeinen Konfigurationsdateien auch fahrzeug- oder spielspezifische Profile gespeichert werden. Ebenso kann hier die Funktionsweise der Bremse angepasst und festgelegt werden, inwieweit der Winkelsensor oder die Load Cell für den Pedalausschlag verantwortlich ist.

Hier wäre z.B. eine Information, wie viel Kilogramm Druck bei der aktuellen Bremsenkonfiguration benötigt werden, um 100% Bremsdruck zu erreichen, eine willkommene Ergänzung, ebenso könnte die Profilverwaltung komfortabler gestaltet werden. Stand September 2024 ist hier definitiv noch Luft nach oben.

Upgrades

Neben dem fast schon obligatorischen CRP2 Performance Kit bietet MOZA verschiedene Upgrades für die CRP2 Load Cell Pedale an:

MOZA CRP2 Inversion Kit

Wie der Name schon sagt, ermöglicht das CRP2 Inversion Kit die invertierte Montage der Pedale, ist aber mit einem Preis von ca. 200€ alles andere als ein Schnäppchen.

CRP2 Full Length Throttle Replacement Plate

Eine weitere Nachrüstoption ist eine verlängerte Face Plate für das Gaspedal. Diese ist mit einem Preis von 30 € sehr erschwinglich, folgt aber leider nicht dem Design-Schema der beiden anderen Face Plates.

MOZA mBooster Active Pedal

Auf der diesjährigen Gamescom wurde erstmals das wohl mit dem größten Interesse erwartete Upgrade für die CRP2 Pedale vorgestellt. Die MOZA mBooster Active Pedals ermöglichen in Kombination mit einer Erweiterung für die Base Plate ein Upgrade auf aktive Pedale (mehr Infos hier). Genauere Informationen zu Preis und Verfügbarkeit liegen noch nicht vor.

Fahreindruck

Nachfolgend finden sich Impressionen der Pedale in Aktion. Gefahren wurde in der Simulation Assetto Corsa Competizione in Vorbereitung auf die Mercedes-AMG Motorsport Virtual Championship. Auch wenn die Floskel nach unzähligen Pedaltests vielleicht etwas abgedroschen klingt: Bereits nach wenigen Runden waren die Zeiten wieder auf dem gewohnten Niveau. Die Pedale fühlten sich praktisch von der ersten Runde an sehr natürlich an und zeigten über den gesamten Testzeitraum (mehr als 25 Stunden) eine hervorragende Performance.

Fazit

Die CRP2 Load Cell Pedale von MOZA Racing sind die derzeit mit Abstand besten Pedale des Herstellers. Sie vereinen eine massive Bauweise mit hochwertigen Materialien, einen umfangreichen Lieferumfang sowie eine hohe Flexibilität bei der Montage. Das Bremsgefühl ist in der Klasse der Pedale um 500€ absolut erstklassig und die Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten (insbesondere mit dem sehr zu empfehlenden CRP2 Performance Kit) lässt absolut keine Wünsche offen. Abgesehen von Quality of Life Features in der Softwarelösung leistet sich das Set keine nennenswerten Schwächen und ist somit eine klare Kaufempfehlung, insbesondere für bestehende Nutzer von MOZA-Hardware.

Pros

  • Preis/Leistungs-Verhältnis
  • Bremsgefühl sowie Einstellmöglichkeiten
  • Lieferumfang
  • Pedal Plates
  • Base Plate
  • Mounting-Optionen
  • Materialien
  • Mögliche Upgrades

Cons

  • Software
  • (Wechsel der Elastomere des Bremspedals)

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