MOZA mBooster Active Pedals – Erste Eindrücke auf der Gamescom 2024

MOZA mBooster Active Pedals – Erste Eindrücke auf der Gamescom 2024

Für viele Simracer etwas überraschend präsentierte der chinesische Simracing-Hersteller MOZA Racing auf der diesjährigen Gamescom in Köln einen ersten Prototypen seiner ersten aktiven Pedale mit dem Namen MOZA mBooster Active Pedals. Simracing-PC war unter anderem im Auftrag von MOZA selbst vor Ort und konnte, wie hunderte begeisterte Simracer, die Pedale zum ersten Mal ausprobieren und sich so einen ersten Eindruck verschaffen.

Preise und Verfügbarkeit

Die bisher wohl am häufigsten gestellten Fragen bezüglich der mBooster Pedals drehen sich natürlich um den Preis und das Erscheinungsdatum. Hier hat MOZA-Racing noch keine konkreten Angaben gemacht, aber recht deutlich durchblicken lassen, dass die mBooster Pedale wohl deutlich günstiger sein werden als die Active Pedale des derzeit einzigen Mitbewerbers. Auch zum geplanten Erscheinungstermin hat MOZA noch keine konkreten Aussagen gemacht. Es ist aber davon auszugehen, dass wir uns wohl Ende 2024 / Anfang 2025 im Kalender notieren sollten.

Kompatibilität

Neben dem Preis dürfte für die meisten Simracer auch die Frage der Kompatibilität von großem Interesse sein. Hier bleibt sich MOZA glücklicherweise treu und kündigt an, dass die mBooster Active Pedals nicht auf das Ökosystem des Herstellers beschränkt sein werden.

Directly connect to PC and compatible with almost all branded bases, fully supporting MOZA’s wheelbase lineup.

Man wird also sehr wahrscheinlich nicht zwingend das für die Active Pedals vorbereitete CRP2 Pedalset benötigen und kann sie, ähnlich wie die Simucube Active Pedals, als Ergänzung zu bestehenden Pedalen verwenden. Ob und für welche Pedale von Drittherstellern die beiden seitlich angebrachten Ports (Throttle / Clutch) zugänglich sein werden, ist derzeit noch nicht bekannt.

Das Pedal ist mit einer Länge von knapp 40 Zentimetern nicht gerade klein, dementsprechend wurde auf der Gamescom auch eine passende Verlängerung für die Base Plate der CRP2 Pedale verwendet. Simracer mit einem Alu-Rig sollten hier aber keine Probleme bei der Montage am Rig haben.

MOZA mBooster Active Pedals im Detail

Bei handelsüblichen Pedalen wird der Widerstand in der Regel über Elastomere erzeugt und die Pedalkraft über eine Loadcell oder einen hydraulischen Sensor gemessen. Beim MOZA mBooster Active wird der Pedaldruck zwar auch über Drucksensoren gemessen (hier kommen zwei 200 Kilo starke Loadcells zum Einsatz, die direkt in die Faceplate integriert sind), die Bewegung des Pedals selbst wird jedoch vollständig über die Software gesteuert. Über eine Kugelumlaufspindel wird die Kraft des zugrundeliegenden Servomotors auf das Pedal übertragen, welches somit in Härte, Dämpfung und Ansprechverhalten frei konfigurierbar ist.

Die Pedale sind komplett aus Aluminium gefertigt und haben laut MOZA eine typische Betriebslautstärke von nur 44 Dezibel. Eingebettet in die laute Geräuschkulisse einer Messe wie der Gamescom waren die Pedale in der Praxis nicht zu hören.

MOZA mBooster Active Pedals in Aktion und erster Eindruck

Auf der diesjährigen Gamescom konnte man, wie bereits erwähnt, die ersten Runden mit dem neuen CRP2-Pedalset mit integrierten mBooster Active Pedals als Bremse drehen. Als Simulation diente Assetto Corsa Competizione, gefahren wurde der McLaren 720s GT3 EVO in Spa Francorchamps. Bemerkenswert dabei: Der Prototyp überstand die Messe-Tortour (Mittwoch bis Sonntag jeweils von 9:00 bis 18:00 Uhr im Dauerbetrieb) trotz einiger abenteuerlustiger Messebesucher ohne Ausfälle.

Das vor Ort zur Verfügung gestellte mBooster Active Pedal (als Bremse verwendet) war sehr messefreundlich und dementsprechend nicht zu hart und mit relativ viel Weg eingestellt. Hinzu kam eine relativ starke Dämpfung, vor allem beim Loslassen des Bremspedals. Die Folge war ein für Anfänger sehr gut beherrschbares, aber auch recht träges Fahrgefühl. Durch die hohe voreingestellte ABS-Einstellung des McLaren konnte man die Wiedergabe der ABS-Wirkung dagegen sehr deutlich im Fuß spüren. Durch das pulsierende Pedal kann man sehr gut erkennen, wann das ABS eingreift und auch das Verhalten der Bremse wirkt deutlich realer, als es mit Shakern möglich gewesen wäre.

Der erste Eindruck des Prototypen-Pedals ist sehr gut, auch wenn die vor Ort verwendeten Einstellungen nicht ganz den eigenen Vorlieben entsprechen. Die Inputs werden verzögerungsfrei wiedergegeben und das Pedal fühlt sich sehr geschmeidig an. Mit Hilfe der Software (siehe nächstes Kapitel) kann man dann die einzelnen Einstellungen an die eigenen Vorstellungen anpassen und das große Potential des Pedals sehr wahrscheinlich noch deutlich besser ausschöpfen.

A visitor using the Active Pedals at Gamescom.

Software

Auf der Info-Seite zu den mBooster Active Pedalen gibt MOZA einen kleinen Einblick in den Treiber und die Einstellmöglichkeiten. Folgende Einstellungen sind aus dem Screenshot bereits ersichtlich:

  • Start- und Endposition: Diese können millimetergenau eingestellt werden und definieren den Start- und Endpunkt des Pedalweges.
  • Dämpfung: Hier kann die Dämpfung, unterteilt in zwei Bereiche (Dämpfung beim Treten und beim Loslassen des Pedals), eingestellt werden.
  • Friction: Hiermit kann ein künstlicher Reibungseffekt durch den Motor simuliert und in seiner Intensität eingestellt werden.

Der Screenshot verrät auch, dass es neben eigenen Pedalkurven natürlich auch Force-Feedback-Effekte geben wird. MOZA selbst spricht auf seiner Website bereits von folgenden Features:

MOZA’s proprietary telemetry database enhances force feedback realism, delivering precise ABS feedback during braking, dynamic throttle feedback for traction control, vehicle vibrations, gearshift impacts, and G-force effects for a truly immersive driving experience.

Erstes Fazit und Ausblick

Auch wenn ein paar kurze Test-Stints auf einer Messe natürlich nicht ausreichen, um sich ein abschließendes Bild von den MOZA mBooster Active Pedals zu machen, war der erste Eindruck schon sehr vielversprechend und macht Lust auf mehr. Nächste Woche erscheint der ausführliche Testbericht zu den CRP2-Loadcell Pedalen von MOZA (Spoiler: Sie sind ein klares Upgrade zu ihren Vorgängern), die durch die Ergänzung mit einem aktiven Pedal noch einmal deutlich an Attraktivität gewinnen könnten. Vielleicht gelingt es MOZA damit sogar als erstem Hersteller, aktive Pedale preislich aus dem absoluten Liebhabermarkt zu befreien…

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