McLaren Artura Pro Steering Wheel (SC) von Ascher Racing im Test

McLaren Artura Pro Steering Wheel (SC) von Ascher Racing im Test

Bereits auf der Simracing Expo 2022 konnte man einen ersten Blick auf die neuen Lenkräder von Ascher Racing werfen, die in Zusammenarbeit mit McLaren entstanden sind. Nun ist es endlich soweit und die ersten Modelle der Serie feiern ihr Debüt auch im freien Verkauf. Wir haben uns das McLaren Artura Pro Lenkrad in der Simucube Version angeschaut und auf den Prüfstand gestellt.

Bestellung und Versand

Das Lenkrad kann direkt über den Shop von Ascher Racing in Deutschland bezogen werden, wo es derzeit für 1.169€ zzgl. Versand angeboten wird. Zusätzlich wird noch ein Quick Release für den Betrieb an einer Simucube 2 Wheelbase benötigt.

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Das hier getestete Produkt wurde durch den Hersteller zur Verfügung gestellt. Es wurde zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf den Inhalt dieses Testberichtes genommen.

Lieferumfang

Der Lieferumfang des Lenkrads ist sehr umfangreich. Neben dem Lenkrad selbst und einem USB-C Kabel sind unter anderem zusätzliche Werkzeuge, Aufkleber und vor allem Button Caps im Lieferumfang enthalten:

  • Artura PRO-SC steering wheel
  • USB-C to USB-A charging cable
  • Screws and washers for Quick Release mounting
  • Additional button caps with various symbols
  • Tools to swap button caps:
  • 2 x button cap removing tool
  • Allen key: 1.5mm
  • Torx key: TX8
  • Label sheet

Zum Zeitpunkt des Tests war der Lieferumfang noch nicht endgültig zusammengestellt, daher wurde kein Foto davon in diesen Testbericht aufgenommen.

Kompatibilität

Bei der Kompatibilität des Wheels sind zwei Dinge zu unterscheiden. Softwareseitig kann die Simucube-Version des Lenkrads ausschließlich mit einer entsprechenden Base (Simucube 2 Sport, Pro, Ultimate) betrieben werden. Die Kommunikation erfolgt dabei drahtlos direkt zwischen der Base und dem Lenkrad. Möchte man es kabellos, also mit einer anderen Wheelbase betreiben, benötigt man entsprechend zusätzlich eine separate Simucube-Base.

Hardwareseitig ist das Lenkrad auf der Rückseite mit dem Standard-Lochkreis (6 x 70 mm) ausgestattet, wobei jeweils drei der Löcher mit Gewinden versehen sind. Dadurch ist es möglich, die QRs entweder direkt von außen zu verschrauben oder die Lenkradrückseite abzunehmen und den QR von innen zu befestigen. Passende M5-Schrauben und Unterlegscheiben werden von Ascher Racing mitgeliefert. Beim klassischen SC2-QR ist die Montage so beispielsweise in wenigen Sekunden erledigt.

Diese einfache Montagelösung ist vor allem für die für Q2 / 2024 angekündigte USB-Version des Lenkrads interessant. So kann das Lenkrad z.B. problemlos auf einem Podium-Hub oder den meisten anderen QR-Systemen montiert werden.

Funktionstasten

Das Lenkrad ist mit folgenden Funktionstasten ausgestattet:

  • 14 x RGB buttons: Die Buttons sind optisch die größte Veränderung zu den bisherigen Ascher-Lenkrädern. Sie sind mit austauschbaren Button Caps ausgestattet und haben einen angenehmen, sehr taktilen Druckpunkt. Außerdem sind sie sehr gleichmäßig ausgeleuchtet, wobei die jeweiligen Symbole mit Button Caps realisiert werden.
  • 4 x thumb encoder: Auf beiden Seiten des Lenkrads befinden sich jeweils zwei Encoder im direkten Einflussbereich des Daumens. Sie können somit auch während der Fahrt bedient werden, ohne die Hand vom Lenkrad nehmen zu müssen. Die Rasterung der aus Metall gefertigten Drehknöpfe ist relativ hart ausgeführt, so dass die einzelnen Positionen präzise geschaltet werden können.
  • 2 x multifunctional 7-way joysticks: Die beiden „Funky-Switches“ (links, rechts, hoch, runter, links drehen, rechts drehen, klick) befinden sich ebenfalls in Griffweite und sind mit dem Daumen gut zu erreichen. Die Metallkappe ist mit einer kleinen Vertiefung versehen, so dass sich auch die Funkys sehr gut bedienen lassen.
  • 2 x 12-position rotary switches: Die beiden 12-stufigen Drehschalter sind ebenfalls aus Metall und verfügen über eine relativ hohe Auslösekraft. Durch die gewählte Form lassen sie sich sowohl mit als auch ohne Handschuhe sehr angenehm und präzise bedienen.

Einstellungen

Lenkrad

Über verschiedene Bedienelemente auf der Rückseite können zahlreiche Einstellungen direkt am Lenkrad vorgenommen werden:

  • ON – OFF: Wenig überraschend kann man hier das gesamte Lenkrad ein- und ausschalten.
  • 12-position rotary shift: Diese können jeweils über einen Schalter auf der entsprechenden Seite des Lenkrades (Rückseite) entweder als normaler Schalter mit 12 Positionen oder als Modifikator für den jeweils auf der gleichen Seite befindlichen unteren Thumb Encoder verwendet werden. Dadurch können je nach Schalterstellung 12 verschiedene Werte (z.B. 1 – TC, 2 – ABS, 3 – Motor Map, …) verändert werden, wenn die Encoder in der Simulation entsprechend konfiguriert werden.
  • LED on – off: Hier lässt sich die Beleuchtung der Buttons ein- oder auschalten.
  • LED adjust on – off: Wenn diese Option aktiviert ist, werden zwei normale Lenkradtasten (+,- im Auslieferungszustand) zu Steuertasten für die RGB-Beleuchtung der Buttons. Mit jeweils einem kurzen Klick kann die Helligkeit erhöht bzw. verringert werden, mit einem langen Klick kann zwischen verschiedenen Farbprofilen gewechselt werden.
  • Bite Point adjust: Durch Drücken des rechten Funkys für mehr als eine Sekunde kann die maximale Ausgabe des Slave-Kupplungspaddles verändert werden. Jede Drehung des linken Funkys verändert den Wert um ein ganzes Prozent, jede Drehung des rechten Funkys verändert den Wert um 0,1%. Auf diese Weise ist es sehr einfach, den richtigen Wert für den Schleifpunkt zu finden, während man im virtuellen Fahrzeug sitzt.
  • Simucube Button: Der linke Funky fungiert als Simucube Button, der ebenfalls nach einer Sekunde Drücken aktiviert wird. Durch Drücken nach oben (Overall Strength), links (Damping) oder rechts (Simucube Force Reconstruction Filter) kann ein Parameter ausgewählt und durch Drehen des Funkys erhöht oder verringert werden.

Zu den einzelnen Einstellmöglichkeiten gibt es eine mehr als ausführliche bebilderte Anleitung (einige der Grafiken finden sich in diesem Review wieder), die eigentlich keine Fragen offen lassen sollte.

Software / Simhub

Zusätzlich zu den Einstellungen direkt am Lenkrad können verschiedene Anpassungen über die Simucube True Drive Software und Simhub vorgenommen werden.

  • Simucube True Drive: Hier kann die Funktion der einzelnen Taster überprüft, die Totzonen der analogen Paddles definiert und die Achsen zugeordnet werden. Zusätzlich kann hier der aktuelle Ladezustand des Akkus eingesehen werden.
  • Simhub: Hier können Farbprofile für die RGB-Beleuchtung der Tasten definiert und frei angepasst werden. Dazu wird das Lenkrad mit dem USB-C Kabel verbunden und die Änderungen können dann über den Simhub vorgenommen werden. Eine Übertragung von Telemetriedaten ist derzeit nicht vorgesehen, die Beleuchtung ist daher statisch.


Shifter / Doppelkupplung

Die Rückseite des Lenkrads wird von den insgesamt vier Schaltwippen sowie der Doppelkupplung dominiert. Die Schaltwippen (mittlerweile in der sechsten Generation) sind komplett aus Metall gefertigt und im Gegensatz zu den früheren Versionen von Ascher nun gedämpft und damit deutlich leiser als zuvor. Die magnetischen Shifter, die auf Hall-Sensoren zur Erkennung der Betätigung setzen, überzeugen wie gewohnt und dank der absolut massiven Bauweise muss man sich auch in Sachen Flex keine Sorgen machen.

Die beiden analogen Achsen werden über die beiden Paddles an der Unterseite gesteuert. Diese bieten durch eine Feder einen verhältnismäßig geringen Widerstand und lassen sich daher leicht mit jeweils einem Finger bedienen. Die Position der beiden Paddles kann jeweils um etwa einen halben Zentimeter nach innen verstellt werden.

Materialien und Verarbeitung

Ascher Racing setzt, wie schon bei den bisherigen Lenkrädern des Herstellers, voll auf Metall. Sowohl die Frontplatte als auch das Gehäuse des Lenkrads sind komplett aus eloxiertem Aluminium gefertigt (die Frontplatte ist zusätzlich gebürstet) und somit ebenfalls unübertroffen massiv. Dies führt zwar zu einem relativ hohen Gewicht (ca. 1540g ohne QR), verleiht dem Lenkrad aber gleichzeitig einen sehr hochwertigen Eindruck, der durch die sehr gute Verarbeitungsqualität zusätzlich unterstrichen wird.

Die Griffe des Artura Pro sind aus relativ weichem Gummi und daher ideal für die Bedienung mit und ohne Handschuhe.

Da die beleuchteten Tasten mit eigenen Button Caps ausgestattet sind und die Beschriftung der unteren Drehknöpfe gelasert wurde, kann das Lenkrad grundsätzlich komplett ohne Aufkleber verwendet werden. Mit dem beiliegenden Aufkleberbogen können jedoch bei Bedarf die Thumb Encoder zusätzlich beschriftet werden. Zum Wechseln der Caps müssen die Button Guards demontiert werden, wofür vorher jeweils der Funky entfernt werden muss. Mit den beiden beiliegenden Werkzeugen lassen sich die Kappen dann zwar in wenigen Sekunden austauschen, dennoch sollte man für den gesamten Vorgang etwas Zeit einplanen.

Akku

Durch den Einsatz im Ökosystem des Simucubes kann das Lenkrad nicht über die Wheelbase mit Strom versorgt werden. Daher setzt Ascher Racing hier auf einen integrierten Akku, der den Betrieb des Lenkrads für 15 – 30h (mit Beleuchtung) bzw. 800h (ohne Beleuchtung) gewährleisten soll. Erreicht der Akku eine Spannung von 3,35 Volt, gibt das Lenkrad eine Warnung in Form einer aufleuchtenden LED aus und man kann das Lenkrad noch über 30h ohne Beleuchtung nutzen, bevor die minimal einzuhaltende Akkuspannung von 3,0 Volt erreicht wird. Um die Fahrt im Zweifelsfall immer beenden zu können, gibt es eine Notabschaltung der Tastenbeleuchtung, so dass die Grundfunktionen (Funkverbindung und Funktionstasten) in jedem Fall lange genug erhalten bleiben.

Der Akku kann über das mitgelieferte USB-C-Kabel aufgeladen werden, wobei Ascher für einen vollständigen Ladevorgang eine Dauer von 6 bis 7 Stunden angibt. Da der Anschluss am Lenkrad als normaler USB-Port ausgeführt ist, sollte das Aufladen nicht während der Fahrt erfolgen, um Beschädigungen zu vermeiden.

Video und Fahreindruck

Obwohl das Lenkrad durch einige Testfahrten auf verschiedenen Messen nicht ganz unbekannt war, hatte man schon nach wenigen Metern das Gefühl, es schon ewig zu besitzen. Die hervorragende Ergonomie durch die gute Positionierung der Knöpfe und vor allem der Encoder und Funkys in Kombination mit den sehr guten Gummigriffen lassen das Lenkrad in Sachen Fahrkomfort punkten. Auch die kabellose Übertragung der Funktionen verursachte während der rund 20-stündigen Testfahrt keine Störungen und funktionierte stets einwandfrei.

Fazit

Ascher Racing macht mit dem McLaren Artura Pro Lenkrad vieles richtig. Das Lenkrad vereint hochwertige Materialien mit sehr guter Verarbeitung, unglaublich viele Funktionen und eine mehr als gelungene Ergonomie sowie exzellente Magnetschaltwippen und eine Doppelkupplung. Bei der kabellosen Variante muss man sich lediglich mit einem (sehr ausdauernden) Akkubetrieb begnügen und auf eine interaktive Beleuchtung der RGB-Buttons durch Telemetriedaten via Simhub verzichten. Dafür erhält man mit dem Artura Pro Steering Wheel ein Lenkrad, dem man die lange Entwicklungszeit bereits auf den ersten Blick ansieht und das derzeit wohl das attraktivste direkt mit dem Ökosystem von SImucube kompatible Lenkrad im Formel/GT-Stil sein dürfte.

Insgesamt ist das Lenkrad daher trotz des recht hohen Preises eine klare Kaufempfehlung und ideal für den Einsatz auf einer Simucube-Base geeignet. Für alle anderen dürfte vor allem die für das Q2 2024 angekündigte USB-Version eine interessante Option sein. Diese wird zudem auch volle Telemetrieunterstützung über Simhub bieten.

Pros

  • Materialien und Verarbeitung
  • Anzahl/Qualität Funktionstasten
  • Magnetschaltwippen und Doppelkupplung
  • Ergonomie
  • Lieferumfang
  • Anleitung
  • Einstellungen direkt am Lenkrad
  • Kabellose Datenübertragung an einer Simucube-Base

Cons

  • Buttons statisch beleuchtet
  • Betrieb nur über Akku möglich
  • Nur mit Simucube-Wheelbase kompatibel

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9 Gedanken zu „McLaren Artura Pro Steering Wheel (SC) von Ascher Racing im Test

  1. Endlich gibt es mal mehr Infos zum Lenkrad. Ich habe mich letztes Jahr durch eure Instagram Posts auf der Expo in das Lenkrad verliebt und habe es mir direkt am ersten Tag vorbestellt. Ich hoffe es kommt bald an, die Lieferung wurde jetzt nochmal etwas verschoben. Wenn Ascher irgendwie noch Telemetrie über Simhub hinbekommt ist es für mich das perfekte Lenkrad.

  2. Die USB-Versionen sind ab Werk mit Asetek kompatibel, ganz ohne Adapter oder sichtbarem Kabel sondern direkt vom Asetek-QR auf einen zweiten Anschluss im Inneren des Lenkrads.

    Sobald zusätzlich das Spiralkabel eingesteckt wird schaltet das Lenkrad automatisch auf dieses um ohne, dass etwas abgesteckt oder demontiert werden muss. Sozusagen als Backup, falls die Asetek wheelbase Probleme bereiten sollte.

  3. Habe gerade das F1 Rennen geguckt und bin nach dem Unfall von Norris auf das Lenkrad hier gestoßen. Finde dazu sonst auch noch recht wenig Infos, gibt es bald auch ein F1 Wheel von Ascher wie aus den F1-Autos? Mit Display und Fanatec kompatibel am besten?

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