VRS DirectForce Pro Wheelbase im Test

VRS DirectForce Pro Wheelbase im Test

VRS ist seit einigen Jahren vor allem für seine Virtual Racing School bekannt. Mit der VRS DirectForce Pro Wheelbase ist das amerikanische Unternehmen seit 2020 auch auf dem Hardware-Markt aktiv. Die mittlerweile sehr beliebte Wheelbase ist mit einem 20 Newtonmeter starken Motor ausgestattet und derzeit ab 899 Euro erhältlich.

Bestellung und Versand

Die Base kann derzeit über eine Vielzahl von Shops bezogen werden und wird in der Regel für 899€ angeboten. Auch über VRS selbst kann man die Base kaufen, der Versand innerhalb der EU erfolgt von Irland aus, es fallen also keine zusätzlichen Zollgebühren an, jedoch liegen die Versandkosten nach z.B. Deutschland bei über 50€. Der Kauf bei einem der zahlreichen Reseller ist daher in vielen Fällen die günstigere Alternative.

Lieferumfang

  • VRS DirectForce Pro-Controller
  • Wheelbase
  • 3-Meter lange Kabel für die Verbindung zwischen Controller und Base
  • 2 Meter langes USB-Kabel.
  • AC-Netzkabel

Der auf den Fotos der Base hier gezeigte VRS Motor Shaft Hub Adapter ist nicht im Standard-Lieferumfang enthalten und kann für 50€ zusätzlich erworben werden. Dies ist insofern ungewöhnlich, da derzeit eigentlich jede Wheelbase mit einem meist vormontierten QR auf der Seite der Base ausgeliefert wird.

Technische Daten (Angaben des Herstellers)

VRS setzt auf den AC-Servomotor 130ST, der z.B. aus dem langjährigen Einsatz bei Simucube bekannt ist. Er zeichnet sich durch seine Robustheit aus und Ausfälle sind nur in absoluten Einzelfällen bekannt. Um den Motor mit Strom zu versorgen und ihn anzusteuern (Auflösung 4,2 Millionen counts per rotation) hat VRS eine eigene Box entwickelt, die mit zwei dicken Kabeln von je drei Metern Länge verbunden ist.

  • 20Nm MiGE motor
  • 22-bit BISS-C encoder 3 meter motor power and encoder cables with double shielding and quality metal connectors
  • 3 meter motor power and encoder cables with double shielding and quality metal connectors.
  • 2 meter long double-shielded USB cable.

Montage

Der Sockel kann über die vier Bohrungen an der Vorderseite mit M8 Schrauben montiert werden. Da im Lieferumfang der Base kein Halterung enthalten ist, hat man die Wahl, entweder die optionale Halterung von VRS (oder eines anderen Herstellers) zu erwerben oder einen kompatiblen Front-Mount zu kaufen. Die Base kann dann über die vier erwähnten M8 Schrauben montiert werden.

Anschließend müssen noch die beiden Kabel zwischen Base und VRS-Box sowie das Strom- und das USB-Kabel, die jeweils zwei Meter lang sind, angebracht werden. Aufgrund der Größe der Box in Kombination mit den beiden 3 Meter langen Kabeln zwischen Box und Base kann es je nach Rig schwierig sein, diese zu verstecken.

Für die Montage eines Lenkrades gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten:

  • VRS Motor Shaft Hub Adapter (49€) + QR System: Dieser wird auf die Welle der Base geschraubt und bietet einen Lochkreis von 70 mm. Hier können nun entweder Lenkräder mit passendem Lochkreis direkt angeschraubt oder eine externe QR-Lösung verwendet werden. Für diesen Test wurde der Turn Racing Quick Hub verwendet, der für 45 € (Base) + 45 € (Wheel) erhältlich ist.
  • VRS Quick Release – Base Side (49€) + Quick Release – Wheel Side (99€): Der von VRS angebotene Hub wird direkt an der Base befestigt, so dass man sich den VRS Motor Shaft Hub Adapter sparen kann. Allerdings ist das System mit 99 € pro Lenkrad relativ teuer.
  • SRC Quick Release und ähnliche Lösungen (ab 75€): Die alternativen QRs werden in der Regel mit einer Klemme direkt an der Base befestigt und verfügen über einen Lochkreis von 70 mm bzw. 50,8 mm für die direkte Verschraubung von Lenkrädern.

Kompatibilität

Einerseits ist man durch die freie Wahl des QR sehr flexibel. Auf der anderen Seite hat man im Ökosystem von VRS eigenständige Produkte, die bis auf das QR-System in Kombination mit der Wheelbase eher für den Einzelbetrieb ausgelegt sind. So werden die VRS Pedale (ab 597€, Test folgt) ebenso wie das VRS Formula Steering Wheel (997€) direkt mit dem PC und nicht mit der Wheelbase verbunden. Ebenso gibt es keine kabellose Strom- oder Datenübertragung von der Base zum Wheel und weder die Base noch die Controller-Box bieten Anschlüsse für Peripheriegeräte.

Die Base ist ausschließlich PC-kompatibel und unterstützt alle gängigen Simracing-Simulationen. Bei exotischeren Titeln bzw. Neuerscheinungen ist im Zweifelsfall mit Problemen zu rechnen, hier lohnt sich im Vorfeld ein Blick auf den Discord-Server von VRS.

Software

VRS Base kann über das VRS Config Tool am PC verwaltet werden. Auch wenn es etwas altbacken aussieht, bietet es alles, was das Herz begehrt. Maximale Rotation und Kraft können hier ebenso eingestellt werden wie die FFB-Parameter der Wheelbase. Für erprobte Profile lohnt sich auch hier ein Blick auf den Discord Server von VRS, da vor allem Anfänger mit den Einstellungen anfangs etwas überfordert sein können.

Fahreindruck – Force Feedback

Beim Thema Force Feedback kann die VRS DirectForce Pro Wheel Base voll überzeugen. Hier erweisen sich die Erfahrungswerte von VRS, die z.B. durch die Zusammenarbeit mit dem E-Sports Team von Coanda und den langjährigen Aktivitäten im Simracing (vor allem IRacing) gesammelt werden konnten, als Gold wert.

Über die Parameter in der Software kann die Base vollständig an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. In ACC wurden für diesen Test beispielsweise kaum Dämpfung und keine zusätzlichen Effekte eingestellt. Das Force Feedback fühlte sich von der ersten(!) Runde an sehr vertraut an und nach weniger als einer Stunde waren die gewohnten Zeiten wieder erreicht. Hier muss sich die Base definitiv nicht vor Simucube, Fanatec oder Asetek verstecken, die Unterschiede bewegen sich hier höchstens in Nuancen. Will oder kann man keine Zeit in eigene Einstellungen investieren, bietet der Discord-Server von VRS eine große Auswahl an brauchbaren Profilen. Viele davon wurden über die Jahre immer wieder angepasst und sind mittlerweile sehr ausgereift.

Die 20 Newtonmeter der Base sollten in jeder Situation nahezu uneingeschränkt ausreichen und können über die gesamte Bandbreite abgerufen werden. Selbst bei sehr hohen Einstellungen (siehe Vergleichstest – FFB) bleibt die Base kühl und während des Tests kam es selbst bei wahnwitzigen 32 Grad Raumtemperatur zu keiner Drosselung des Force Feedbacks.

Fazit

VRS geht mit seiner DirectForce Pro Wheelbase einen ungewöhnlichen Weg. Die 20 Newtonmeter starke Base bietet exzellentes Force-Feedback zu einem sehr guten Preis, verzichtet aber gänzlich darauf, den User an die Hand zu nehmen. Sie richtet sich klar an versierte Simracer, die genau wissen, was sie wollen und keine detaillierten Anleitungen, Hilfestellungen oder ein umfangreiches Ökosystem benötigen. Von Anfang an muss man sich Gedanken machen, sei es bei der Wahl des QR, der Montage der Base am Rig oder auch der Wahl des passenden Lenkrades. Hat man diese Punkte aber für sich abgehakt, bietet die Base ein sehr gutes Paket und man ist für die nächsten Jahre sehr gut aufgestellt. Gerade für DIY-begeisterte Simracer kann man sich je nach Wahl der QR-Lösung ein sehr günstiges Gesamtpaket zusammenstellen, ohne Kompromisse bei der FFB-Qualität eingehen zu müssen. Somit ist die DirectForce Pro Wheel Base von VRS definitiv eine Empfehlung für versierte Simracer.

Pros

  • Force Feedback
  • Preis/Leistungs-Verhältnis
  • Software
  • Offenes Ökosystem
  • Aktiver Discord-Server mit Profilen etc.

Cons

  • Lieferumfang
  • Kompatibilität
  • Keine kabellose Daten- und Stromübertragung

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