TR80 LITE Racing Simulator – Simrig von Trak Racer im Test
“Seit 2008 entwirft und entwickelt Trak Racer hochwertige Gaming-Plattformen und Zubehör zum besten Preis”. – So stellt sich der australische Hersteller auf seiner Website vor. Die Einleitung kommt nicht von ungefähr, so ist Trak Racer mittlerweile einer der größten Anbieter von Aluminium Rigs weltweit. Grund genug, mit dem heutigen Test das derzeit günstigste Alu-Rig im Lineup unter die Lupe zu nehmen: Den TR80 LITE Racing Simulator.
Bestellung und Versand
Trak Racer bietet sein umfangreiches Sortiment derzeit über ein Lager in Europa, eines in Australien und eines in den USA an, um die Versandkosten so gering wie möglich zu halten.
Die in diesem Review getestetem Komponenten umfassen folgende Auflistung:
- TR80 LITE RACING SIMULATOR: 421,91€
- TRAK RACER GT STYLE FIXED FIBERGLASS SEAT (Seat with Brackets): 332,41€
- COCKPIT-MOUNTED SINGLE MONITOR STAND – UP TO 80″ – DISPLAY CENTRE PROFILE 800MM LONG: 153,43€
- UNIVERSAL DUAL-LOCK SEAT SLIDER KIT: 29€
- TRAK RACER GEN 2 SHIFTER MOUNT AND SIDE CHASSIS SUPPORT WITH TR SUPPORT PLATE: 79€
Hinzu kommen dann bei dieser Auswahl noch Versandkosten, welche aktuell bei moderaten ~60€ liegen.
Das hier getestete Produkt wird durch den Hersteller zur Verfügung gestellt. Es wurde zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf den Inhalt dieses Testberichtes genommen.
Das Rig
Das TR80 LITE ist ein klassisches Rig aus schwarz eloxierten 80mm x 40mm Aluminiumprofilen. Trak Racer selbst beschreibt das Rig als “Entry Level” und empfiehlt die Verwendung von bis zu 10 NM starken Wheelbases. Während des Reviews wurde jedoch schnell klar, dass selbst die Forte Direct Drive Base von Asetek (18 NM) problemlos mit hohen FFB-Einstellungen betrieben werden kann. Auch wenn das Rig in Sachen Stabilität nicht ganz mit Rigs mithalten kann, die auf 120er oder gar 160er Profile setzen, ist es deutlich mehr als nur ein Einsteigerrig: Es bietet eine stabile Basis für den Einstieg (und darüber hinaus) und zeichnet sich gleichzeitig durch einen hervorragenden Lieferumfang aus.
Versand
Vor dem Aufbau steht das Auspacken. Die hier getesteten Komponenten kamen in insgesamt neun Einzelpaketen per UPS an. Ähnlich wie bei Fanatec empfiehlt es sich auch hier, sich bei UPS My Choice anzumelden, um rechtzeitig über die ankommenden Pakete informiert zu werden.
Die einzelnen Pakete enthalten jeweils einen bestimmten Teil der benötigten Komponenten für das Sim-Rig. Schrauben, Verbinder und Abdeckkappen sind in Tüten verpackt, die Aluminiumprofile sind separat und gut durch Folie geschützt. Insgesamt ist das Konzept aufgegangen und alle Teile haben den Transport unbeschadet überstanden. Positiv anzumerken ist auch: Der für Aluminiumprofile oft typische Schwall von Spänen durch den Zuschnitt blieb aus.
Lieferumfang
Beim Thema Lieferumfang kann das TR80 LITE sehr deutlich punkten und hier liegt auch der größte Unterschied zur DIY-Variante. Neben den Profilen selbst und dem entsprechenden Verbindungsmaterial erhält man hier auch das passende Werkzeug (in guter Qualität). Zusätzlich sind für alle Profilenden Abdeckkappen im Lieferumfang enthalten, die dem Rig einen sauberen Look verleihen. In Verbindung mit dem Zubehör für das Kabelmanagement, den roten Zierleisten und den Gummifüßen bleiben eigentlich keine Wünsche offen.
Folgende Komponenten sind im Lieferumfang enthalten:
- Wheel Mount – Heavy-duty Wheel Plate (SKU: TR80-WMPLATE)
- Pre-Drilled Pedal Plate
- BONUS Rubber Feet to protect floors
- Set of 10 Cable Ties
- Red Coloured Strips
- 80mm x 40mm Black Anodized Aluminium Chassis
- 80mm x 40mm Black Anodized Aluminium Wheel Supports
- 80mm x 40mm Black Anodized Aluminium Shifter Support
- All Mounting Screws, Brackets and Fixtures included
- Assembly Tool Kit Included
Aufbau
Der Aufbau des Rigs kann grundsätzlich von einer Person alleine durchgeführt werden. Bei einigen Teilen, wie z.B. dem Wheeldeck, ist jedoch eine zweite Person sehr hilfreich und sollte im Zweifelsfall immer dabei sein.
Wirft man einen ersten Blick in die Anleitung von Trak Racer, wird die Professionalität schnell deutlich. Die Anleitung hat nichts mehr mit den Anfängen der DIY-RIgs zu tun und erinnert mittlerweile eher an eine moderne Ikea-Anleitung. So können auch Einsteiger und handwerklich Unbegabte den Aufbau problemlos meistern. Passend dazu legt Trak Racer brauchbares Werkzeug bei, mit dem man das Rig aufbauen kann, ohne die heimische Werkzeugkiste öffnen zu müssen.
Für den Aufbau (ohne Zubehör) sollte man ein bis zwei Nachmittage einplanen, mit Hilfe geht es aber auch an einem Tag. Mit der Montage des Sitzes, der Sirmacing-Hardware und des Monitorhalters kann man auch durchaus ein ganzes Wochenende einplanen.
Praktisch sind die durchgängig verwendeten Nutensteine mit Feder. Diese können auch nachträglich in die Nuten eingesetzt und z.B. mit dem mitgelieferten Inbusschlüssel in Position gebracht werden. Hat man mal wieder vergessen, die Nutensteine für den nächsten Schritt rechtzeitig einzusetzen, kann das viel Zeit und Nerven sparen. Ein weiterer Hinweis betrifft die eingebauten Verbinder mit integrierten Stegen. Diese müssen je nach Verwendungszweck herausgebrochen werden. Das erscheint zunächst nicht sehr intuitiv, ist aber kein Grund zur Beunruhigung. Die in der Anleitung vorgeschlagene Vorgehensweise (das Verbindungsstück wird auf ein Profil aufgesetzt und die Stege durch Anziehen der Schraube herausgebrochen) ist völlig korrekt und auch dieser Arbeitsschritt ist schnell erledigt.
Die einzige Herausforderung bei der Montage des Grundrahmens besteht letztlich darin, die Profile möglichst genau auszurichten, was insbesondere für die massive Pedalplatte (~6 mm dick) und die Aufnahme der Wheelbase (~10 mm dick) gilt. Hier sollte unbedingt der Zollstock oder ein anderes Hilfsmittel zur genauen Ausrichtung verwendet werden. Für die Montage des Wheel Mounts ist es auf jeden Fall ratsam, eine zweite Person zur Hilfe zu nehmen.
Durch den modularen Aufbau ist es an einigen Stellen möglich, den Aufbau etwas zu verändern. Hier wurden z.B. die Winkel für die Aluminiumprofile unter dem Sitz aus optischen Gründen außen und nicht, wie in der Anleitung vorgesehen, innen montiert.
Kompatibilität
Trak Racer hat sowohl in der Pedalaufnahme als auch in der Aufnahme für die Wheelbase eine Vielzahl von vorgebohrten Löchern vorgesehen. Diese ermöglichen die direkte Verschraubung nahezu aller derzeit erhältlichen Mainstream-Hardware. Die für diesen Test verwendete Wheelbase (Asetek Forte) bildet hier eine der wenigen Ausnahmen ohne zusätzliches Zubehör von Asetek. Aber auch hier hat Trak Racer bereits Änderungen angekündigt, um diese in Zukunft direkt zu unterstützen.
Teak Racer gibt folgende Hardware als out-of-the-box kompatibel an:
Wheelbases
- Thrustmaster T500, T300, T150, TC-PS, TS-XW, TX, 248, T-GT, T80, TMX and T-GT II
- Fanatec CSL, Clubsport, Podium DD1/DD2/DD PRO, CSL DD and GT DD Pro
- AccuForce V1/V2
- SIMAGIC M10
- Moza R9, R16, R21 DD Wheel Bases
- Simagic Alpha Mini
Shifter (mit optionalem mount)
- Trak Racer Sequential Shifter Pro (Coming Soon)
- Fanatec ClubSport Shifter, SQ
- Thrustmaster TH8A, RSTSS, TSS+
- Prosim PSL Sequential Shifter
- Heusinkveld SQ Shifter
- Logitech G Shifter
- DSD SQ Shifter
- Jinx Shifter – additional mount required
- Simworx Pro Series – additional mount required
- VNM Simulation Sequential Shifter
- Quaife PSL Sequential V2, Sequential, and H Pattern – additional mount required
- Aiologs SQ Shifter
- BJ Sim Racing Shifter 3.0
- Frex H Pattern
- SIMAGIC Sequential Shifter
Pedale
- Trak Racer Loadcell Pro Pedals (Coming Soon)
- Fanatec CSL Elite Pedals, ClubSport V1/V2/V3 (including Inverted Pedals)
- Thrustmaster T-LCM, T3PA, GT Ed, T3PGT, T3PA PRO add-on and T500, T150 pedals
- Heusinkveld Ultimate/Ultimate+, Sprint and Pro
- Logitech G29, G920, G923
- Meca Cup1-2, Meca Cup1-3, Clutch and Base Plate
- VRS DirectForce Pro Pedals
- HPP PRX 3P, JBV 2/3 Pedal System
- Simagic P2000-S100 Pedal Set
- BJ Sim Racing Steel Series, 1000psi Hydraulic
- DC Sim Racing DC3
- Sim Coaches P1-3
- Simtrecs ProPedal GT
- Velazquez Engineering PRO+ Hydraulic
- Simforge Mark-1
- 3DRAP Ngasa
- Protosimtech PT2
- OBP Pro Race V2 Sim Pedal System
- Simworx Pro Series
- WAVE IMPETUS
- Quaife Throttle Pedal and Brake
- Cube Controls Hydraulic
- Venym Pedals
- Moza CRP Pedal set
- JCL Hydraulic Pedals
Verstellmöglichkeiten
Durch den modularen Aufbau kann das Rig grundsätzlich stufenlos in jede Richtung verstellt werden. Eine Verstellung ohne Werkzeug ist jedoch nur über den Seat Slider (falls vorhanden) möglich.
- Die Pedalhalterung kann sowohl im Abstand als auch im Winkel relativ frei verschraubt werden. Sogar eine nach hinten geneigte Montage ist grundsätzlich möglich.
- Das Wheeldeck ist in der Höhe (frei) und im Winkel (sehr großer Spielraum) verstellbar. Zusätzlich kann auch hier der Abstand zum Fahrer in einem Bereich von ca. 10 cm eingestellt werden. Sollte dies nicht ausreichen, kann die gesamte Aufnahme mit den Aluminiumprofilen weiter verschoben werden.
Im Großen und Ganzen ist man also völlig frei in der Positionierung der einzelnen Komponenten und so sollte jeder Nutzer in der Lage sein, die für ihn passende Konfiguration zu erreichen. Einziger Kritikpunkt in diesem Bereich ist die Tatsache, dass für jede Verstellung Werkzeug benötigt wird. Dies erschwert den Wechsel zwischen verschiedenen Fahrern und könnte komfortabler gelöst werden.
Der Sitz
Trak Racer bietet viele verschiedene Sitze an, die mit dem TR80 LITE kompatibel sind. Das Angebot reicht von dem hier verwendeten Einsteigersitz (338 € inkl. Brackets, 299 € ohne Brackets) bis hin zu Sitzen mit Rennsportzulassung.
Der hier zum Einsatz kommende TRAK RACER GT STYLE FIXED FIBERGLASS SEAT bietet folgende Eigenschaften:
- High density foam construction.
- Material – Ultra-soft cloth
- Padding – High Quality Foam
- Harness System Ready – Side Mount – M8 Size 29.5mm spacing.
- Weight Restrictions: Up to 160kg (352 lbs)
Der sehr leichte Sitz kann zwar in Sachen Stabilität nicht ganz mit (deutlich) teureren Modellen mithalten, macht aber in der Praxis seine Sache sehr gut. Ein großer Pluspunkt des Sitzes sind die abnehmbaren Sitzpolster, die mit einem Klettverschluss in Position gehalten werden. Gerade im Hinblick auf den bevorstehenden Sommer ist dieses Feature Gold wert.
Der Sitz wird über vier Gewinde (zwei auf jeder Seite) montiert und benötigt dementsprechend eine Halterung, die man am besten gleich mitbestellt. Die Version des Trak Racer erlaubt durch verschiedene Bohrungen eine Anpassung des Winkels. Für diesen Test wurde eine leicht nach hinten geneigte Position gewählt.
Der Monitorhalter
Als Monitorhalterung wird der COCKPIT-MOUNTED SINGLE MONITOR STAND von Trak Racer verwendet. Dieser wird seitlich an der Aufnahme der Wheelbase montiert. Durch die im Lieferumfang enthaltene VESA-Halterung inkl. Extension Bracket sind folgende VESA-Maße (und damit Monitore bis 80 Zoll) kompatibel:
- 75mm x 75mm
- 100mm x 100mm
- 150mm x 150mm (via included extension bracket)
- 200mm x 200mm (via included extension bracket)
- 300mm x 300mm (via included extension bracket)
- 400mm x 400mm (via included extension bracket)
- Note. Larger sizes available with additional mount
Folgende Komponenten sind im Lieferumfang enthalten:
- Trak Racer thick, carbon steel mounting brackets and fixing screws/nuts
- VESA Mounting Plate and fixing screws/nuts and VESA Extension Brackets
- Trak Racer 80mm x 40mm Aluminium Frame and fixing screws/nuts
Durch den modularen Aufbau ist die Halterung sehr flexibel in der Positionierung des Monitors. Der Monitor kann sowohl in der Höhe und im Abstand als auch in der Neigung praktisch frei bewegt werden. Die hohe Flexibilität wird allerdings auch dadurch erkauft, dass bei der Montage sehr genau darauf geachtet werden muss, dass alle Verbindungen symmetrisch verschraubt werden und dass die Montage von mindestens zwei Personen durchgeführt wird, wobei im Zweifelsfall eine dritte Person sehr hilfreich sein kann. Zum Einsatz kam hier der 49 Zoll große Samsung C49RG Monitor, der direkt auf die Montageplatte geschraubt werden konnte. Die ca. 15 kg des Monitors stellten für die Trak Racer Halterung kein Problem dar. Lediglich zusätzliche Unterlegscheiben wurden für die Montage benötigt, da die verwendeten M4 Schrauben sonst nicht mit der Halterung kompatibel gewesen wären.
Erweiterungen
Als Rig aus Aluminiumprofilen ist das TR80 Lite prinzipiell beliebig erweiterbar. Dazu werden einfache Nutensteine benötigt. Trak Racer bietet derzeit ein enormes Spektrum an hauseigenen Erweiterungen an. Das fängt bei alternativen Wheeldecks an und hört bei einem Buttkicker Mount auf.
Eine Auswahl der beliebtesten Zubehörteile umfasst folgende Artikel:
- Handbrake Mount – Left or Right Side
- Flight Sim Control Mounts with 1 Side Support
- Swivel Mounted Desk Top
- Adjustable Keyboard Tray Upgrade Kit, PC or Control Box Shelf
- Caster Wheels Brake & Mounting Brackets, Rubber Feet (Set of 4)
- Trak Racer Rubber Mat
- Trak Racer Rubber Mat with RGB Lights
- 5 Speaker Mount
- Under Seat Buttkicker Mount
Eine vollständige Liste der von Trak Racer angebotenen Zubehörteile findet ihr hier:
Durch die große Auswahl an Addons hebt sich Trak Racer deutlich von einem Großteil der Konkurrenz ab. Ein solch umfangreiches Angebot findet man sonst oft nur über verschiedene Shops verteilt, hier bekommt man alles aus einer Hand.
DIY-Projekt
Simracing und DIY-Projekte gehen bekanntlich Hand in Hand. Grund genug, auch für den TR80 LITE ein kleines DIY-Projekt zu veröffentlichen. Die zusätzlichen Standfüße aus TPU dämpfen die Vibrationen des Rigs im Betrieb noch einmal merklich und erhöhen es zusätzlich um ca. einen Zentimeter. Das Projekt kann bei Thingiverse kostenlos heruntergeladen werden.
Fazit
Das TR80 LITE von Trak Racer ist ein sehr gutes Rig, das auf einer Kombination aus Aluminiumprofilen und eigenen Aufnahmen für Pedale und Wheelbase basiert. Das Set kommt gut verpackt an und der Aufbau kann dank des mitgelieferten Werkzeugs sofort beginnen. Trak Racer bietet das Rig mit einem sehr umfangreichen Lieferumfang an, der neben Standfüßen auch Zierleisten und Abdeckkappen für alle Profilenden enthält. Weitere Pluspunkte sind die Kompatibilität zu praktisch allen auf dem Markt erhältlichen Produkten im Bereich Simracing-Hardware und die vielen direkt vom Hersteller erhältlichen Erweiterungen.
Wenn man als Käufer kein Problem mit der für ein Alurig typischen langen Aufbauzeit hat, bekommt man mit dem TR 80 Lite in der Preisklasse bis 500€ (ohne Monitorhalterung und Sitz) ein hervorragendes Gesamtpaket, das preislich nur knapp über einem DIY-Rig liegt und gleichzeitig schon eine Menge Zubehör im Lieferumfang enthält. Somit ist es eine klare Kaufempfehlung.
Pros
- Nahezu beliebige Anpassbarkeit…
- Preis/Leistungs-Verhältnis
- Lieferumfang
- Kompatibilität
- Zahlreiche Erweiterungen erhältlich
- Gut aufbereitete Anleitung
Cons
- …allerdings nur mit Werkzeug
- Lange Aufbauzeit