Playseat Trophy – Sim Racing Cockpit im Test

Playseat Trophy – Sim Racing Cockpit im Test

Nach ausführlichen Tests verschiedenster Simracing-Hardware aus allen Bereichen und Preisklassen startet mit dem Playseat Trophy Review eine weitere Testreihe. Sim Rigs sind das Grundgerüst eines jeden Setups und bilden die Verbindung zwischen Fahrer und Peripherie. Das hier getestete Cockpit wird inklusive Sitz geliefert und von der niederländischen Firma Playseat hergestellt. Diese ist derzeit Marktführer im Bereich Simracing und vor allem durch Partnerschaften mit bekannten Marken wie Red Bull und Puma bekannt.

Bestellung und Versand

Der Playseat Trophy wird über verschiedene Kanäle vertrieben. Neben dem Shop von Playseat selbst kann man das Rig beispielsweise auch bei Amazon, Media Markt und Co. kaufen. Dadurch ergibt sich eine gute Verfügbarkeit und in der Regel auch sehr schnelle Lieferzeiten. Das hier getestete Exemplar wurde von Playseat für diesen Test zur Verfügung gestellt und aus dem niederländischen Lager regulär mit DHL verschickt. Bei einem Gewicht von nur etwas mehr als 15 Kilogramm ist kein Transport über eine Spedition notwendig, so dass der Versand in der Regel kostenlos ist.

Anmerkung: Der Inhalt dieser Rezension wurde von Playseat in keiner Weise beeinflusst.

Das Rig ist regulär für 599€ zu haben und bei Shops wie Amazon regelmäßig im Angebot. Zum testzeitpunkt lag der Preis dort bei 569€ inklusive Gratis Versand.

Lieferumfang

Playseat liefert das Cockpit in einem bedruckten Karton in welchem die einzelnen Bestandteile noch einmal einzeln in Plastiktüten verpackt und durch Styropor geschützt sind. Folgende Bestandteile finden sich im Paket:

  • Playseat Trophy Sim Racing Cockpit inklusive Sitz
  • Werkzeug und alle benötigten Schrauben zur Montage
  • Lordosenstütze
  • Anleitung

Technische Daten

FarbeSchwarz
Gewicht16 Kilo
Maße138 x 58 x 101 cm
Empfohlene Größe (Fahrer)120 – 220 cm
Empfohlenes Gewicht (Fahrer)20 – 122 kg
Material (Sitz)ActiFit

Kompatibilität

Playseat hat bei der Auswahl der vorgebohrten Löcher darauf geachtet, dass alle gängigen Hersteller (Logitech, Thrustmaster, Fanatec) unterstützt werden und durch die Langlöcher an der Pedalhalterung auch viele verschiedene Pedalsets out of the box kompatibel sind und direkt montiert werden können. So konnte auch ein für den Test montiertes R5-Bundle von MOZA ohne Bohren verwendet werden.

Im weiteren Testverlauf kam mit der neuen Forte Wheelbase und den passenden Invicta Pedalen von Asetek eine vergleichweise exotische Kombination zum Einsatz, für die keine vorgebohrten Löcher zur Verfügung standen. Hier konnte mit einem Bohrer schnell Abhilfe geschaffen werden.

Aufbau

Der Aufbau ist definitiv eine der Stärken des Playseat Trophy. Die Anleitung ist sehr ausführlich geschrieben und jeder Schritt ist bebildert, wobei die Anweisungen noch einmal besonders hervorgehoben sind. Dank des mitgelieferten Werkzeugs benötigt man keine weiteren Hilfsmittel, auch eine zweite Person ist zu keinem Zeitpunkt notwendig.

Zuerst wird der Rahmen des Cockpits verschraubt und dann das Sitzgestell montiert. Die darauf montierten Halterungen für Pedale und Wheelbase können anschließend ebenfalls verschraubt werden. Hier empfiehlt es sich, je nach Base und Pedalset, diese direkt zu befestigen und erst danach die Halterungen mit dem Rest des Cockpits zu verschrauben.

Im nächsten Schritt wird der Sitzbezug über den Rahmen gezogen und mit insgesamt 10 Klettverschlüssen sicher fixiert. Zusätzlich wird noch ein Band als Lordosenstütze mitgeliefert, das man zusätzlich anbringen kann.

Die einzige etwas knifflige Stelle während des gesamten Aufbaus ist das Anbringen der Halterung für die Wheelbase. Hier muss man die Löcher genau ausrichten, was je nach Gewicht der montierten Wheelbase schwerer oder einfacher von der Hand geht.

Insgesamt war der Aufbau in rund einer Stunde erledigt und das Rig dadurch äußerst schnell einsatzbereit.

Erweiterungen

Playseat bietet eine optionale Halterung für die Montage eines Shifters und einer Handbremse an (Link zu Amazon*). Diese wird inklusive Montagematerial geliefert und ist in zwei verschiedenen Varianten montierbar. Die hier verwendete gerade Platte hat Platz für einen Shifter und eine Handbremse. Hierzu wurden verschiedene Löcher von Playseat vorgebohrt.

Das Cockpit

Playseat setzt bei der Konstruktion auf leichte Materialien, welcher aber dennoch über eine gute Verwindugsfestigkeit verfügen. Das dadurch ausgesprochen geringe Gewicht von 16 Kilo (inklusive Sitz), sorgt dafür, dass man das Rig selbst mit montierter Hardware problemlos alleine verschieben kann. Dies ist insbesondere bei der Verwendung im heimischen Wohnzimmer oder am Schreibtisch ein echter Mehrwert. Gegenüber einem massiven Alu-Rig muss man dafür natürlich gewisse Einbuße in der Stabilität hinnehmen. Diese fallen in der Praxis allerdings so gering aus, dass Im Test sogar die 18 Newtonmeter starke Forte Wheelbase von Asetek in Verbindung mit Hydraulik-Pedalen ohne Probleme betrieben werden konnte. Ein Videoausschnitt verdeutlicht dies sehr deutlich:

Der Sitz

Playseat setzt für den Sitz auf eine Kombination aus einem Gestell und einer Sitzauflage aus einem Mikrofasermaterial namens ActiFit. Dieses soll besonders atmungsaktiv sein und so auch bei langen Sitzungen guten Komfort bieten. In der Praxis waren die ersten längeren Rennen diesbezüglich erste erfolgreiche Gradmesser. Wie sich das Material im heißen Sommer verhält, muss sich allerdings noch zeigen.

Der Sitz ist vor allem durch die Lordosenstütze sehr komfortabel und verformt sich auch in harten Bremszonen nur marginal und zu keinem Zeitpunkt störend. Auch wenn das Sitzgefühl insgesamt nicht ganz an einen echten Sportsitz heranreicht, ist Playseat mit dem Sitz ein guter Kompromiss aus Sitzkomfort, Stabilität und Gewicht gelungen.

Verstellmöglichkeiten

Wheeldeck

Da das Wheeldeck auf beiden Seiten symmetrisch angeordnete Bohrungen besitzt, kann man es entsprechend auch um 180° gedreht verbauen. Dadurch kann man die Entfernung zur Wheelbase entsprechend etwas anpassen. Zusätzlich lässt sich die Halterung in der Neigung frei verstellen.

Die Höhe des Wheeldecks ist allerdings nicht individuell anpassbar.

Pedale

Die Pedale können in zwei Grundpositionen montiert werden (R / B, siehe Foto). Zusätzlich können sie dann noch in Winkel angepasst und durch das Langloch zusätzlich näher zum Fahrer geschoben werden. Hier sollte eigentlich jeder eine geeignete Position finden können.

Sitz / Rig

Die Neigung des Sitzes kann über zwei Schienen verstellt werden (Foto: Playseat). Dabei ist jedoch zu beachten, dass dadurch gleichzeitig der Abstand zur Base verringert bzw. vergrößert wird. Dies kann dann wieder über die allgemeine Höhenverstellung des Rigs korrigiert werden. Hier kann man mit zwei Schrauben pro Seite die Länge des Rigs den eigenen Bedürfnissen anpassen.

Fazit

Playseat ist mit dem Trophy Sim Racing Cockpit eine gelungene Mischung aus Stabilität, Komfort und Mobilität gelungen. Einzigartig ist wohl vor allem das geringe Gewicht von 16 Kilogramm, wodurch sich das Rig auch ohne Hilfe leicht bewegen und beispielsweise zur Seite stellen lässt. Damit ist es prädestiniert für den Aufbau an einem temporär genutzten Simracing-Standort, ohne dabei auf Stabilität verzichten zu müssen. In der Praxis kommt das Trophy Sim Racing Cockpit von Playseat in dieser Hinsicht einem massiven Rig aus Aluminiumprofilen erstaunlich nahe. Selbst die im Test verwendete Forte Wheelbase mit 18 Newtonmetern lässt sich problemlos montieren und betreiben.

Das Cockpit ließ sich im Test durch die verschiedenen Einstellmöglichkeiten problemlos anpassen. Nutzer mit häufig wechselnden Fahrern sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, gegebenenfalls etwas Zeit für häufige Anpassungen einzuplanen.

Preislich liegt das Gesamtpaket bei etwas über 500€. Für diesen Preis kann man je nach Hersteller bereits ein Einsteiger-Alurig mit z.B. einem gebrauchten Sitz bekommen. Dieses ist dann allerdings bei weitem nicht so portabel wie das nur 16 Kilogramm schwere Trophy Sim Racing Cockpit, welches insbesondere für den Einsatz im Wohnzimmerbereich eine echte Empfehlung ist.

Insgesamt ist das Rig aus dem Hause Playseat ein sehr gelungenes Produkt, das vor allem durch den Plug & Play – Aspekt inklusive der einfachen Montage überzeugt ohne dabei auf Stabilität und Kompatibilität zu verzichten.

Pros

  • Aufbau
  • Zahlreiche Einstellmöglichkeiten
  • Geringes Gewicht
  • (Stabilität)
  • Gesamtpaket inklusive Sitz

Cons

  • Fehlende Höhenverstellung des Wheeldecks
  • Erweiterbarkeit
  • (Preis)

Ein Gedanke zu „Playseat Trophy – Sim Racing Cockpit im Test

  1. Nur eine kurze Rückmeldung, habe mir einen Trophy gekauft letzte Woche. Ich war erst skeptisch, aber das Teil ist wirklich mega stabil. Hätte ich ohne das Review und das Video so echt nicht vermutet. Ich nutze zwar „nur“ eine CSL-DD aber das ist bei dem Gewicht echt alles ausgesprochen flexfrei.

    Grüße,
    Klaus

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert