Thrustmatser T128 im Test

Thrustmatser T128 im Test

Viele der hier zuletzt getesteten Produkte spielen in der High-End-Liga und sind für absolute Enthusiasten eine ausgezeichnete Wahl. Was aber, wenn man erst einmal in die Welt des Simracing hineinschnuppern möchte oder nur über ein begrenztes Budget verfügt? Das T128 Bundle soll hier Abhilfe schaffen und ist als neues Einsteigerset von Thrustmaster ab ca. 170€ erhältlich. Reicht das, um unfallfrei die ersten Runden auf den Rennstrecken dieser Welt zu drehen oder sind die Abstriche zugunsten des niedrigen Preises zu groß?

Bestellung und Versand

Üblicherweise sind aktuelle Simracing-Produkte über den Hersteller selbst und maximal eine Handvoll Online-Distributoren zu beziehen. Das T128 von Thrustmaster ist hier eine willkommene Abwechslung und sowohl über diverse Online-Shops (zum Testzeitpunkt 25+) als auch über den stationären Handel erhältlich und – ebenfalls ungewöhnlich in der heutigen Zeit – auf Lager.

Das Set ist sowohl in einer Version für PC und Xbox als auch in einer Version für PC und PlayStation erhältlich. Die Preise liegen derzeit zwischen 160 und 190 €.

Nachfolgend ein Link zu dem hier getesteten T128 für PC und Xbox.

Lieferumfang

Beim Lieferumfang beschränkt sich Thrustmaster auf das nötigste, liefert aber alles an Hardware mit, was man zur direkten Inbetriebnahme benötigt. Überraschend ist hier der verwendete USB-C-Anschluss der Wheelbase.

  • Base mitsamt nicht abnehmbaren Lenkrad
  • 2-Pedal-Set
  • Tischklemme
  • USB-A zu USB-C Kabel
  • Netzteil

Kompatibilität

Neben dem Einsatz am PC kann das Set je nach Version auch an der PlayStation oder der Xbox verwendet werden und hat damit einen klaren Vorteil gegenüber den meisten High-End-Wheelbases.

Zusätzlich befinden sich an der Base Anschlüsse für höherwertige Pedale und den Shifter bzw. die Handbremse von Thrustmaster Das Lenkrad hingegen ist fest verbaut und kann nicht ausgetauscht werden.

Spiele sind in der Regel bis auf sehr wenige Ausnahmen voll kompatibel.

Montage

Das Kapitel Montage ist schnell abgehandelt. Das Set wurde dafür entwickelt an einem Schreibtisch benutzt zu werden und sollte dies auch. Die verbaute Tischklemme lässt sich über eine Schraube mit praktischen Hebel-Griff in wenigen Sekunden festziehen und sorgt dann für einen soliden Halt. Störend sind hier höchstens die hinten an der Base herausragenden Kabel zu Pedalen, Computer und Netzteil, welche bei häufigen Auf- und Abbau oft im Weg sind.

Wheelbase

Die Wheelbase ist nahezu vollständig aus Plastik gefertigt und macht dadurch keinen allzu hochwertigen haptischen Eindruck. Das Aussehen wird durch die leicht texturierte Oberfläche hingegen etwas aufgewertet.

Lenkrad

Das Lenkrad hinterlässt einen sehr zwiespältigen Eindruck. Sehr positiv fallen die magnetischen Schaltwippen mit deutlichem Druckpunkt auf. Diese erfordern zwar nur eine relativ geringe Auslösekraft, machen aber durchaus Spaß.

Die Funktionstasten unterteilen sich in verschiedene Knöpfe und ein Steuerkreuz sowie zwei rote Tasten für verschiedene Einstellungen im Fahrer. Sie sind funktionell, wirken aber eher wie Spielzeug als ernst zu nehmendes Simracing-Equipment.

Der Lenkradkranz ist komplett aus Kunststoff gefertigt und leider nicht gummiert. Dadurch und durch den eher geringen Durchmesser von 25 Zentimetern liegt es nicht wirklich gut in der Hand. Besonders Personen mit großen Händen könnten hier bei längeren Sessions Probleme bekommen.

Positiv fällt dagegen die Schaltanzeige auf. Diese besteht aus vier LEDs und ist in dieser Preisklasse sehr ungewöhnlich.

Pedale

Die Pedale sind wohl der größte Schwachpunkt des Sets. Mit einem Gewicht von deutlich unter einem Kilo muss man sie fast am Boden festkleben, um eine sichere Betätigung zu gewährleisten. Tut man das nicht, muss man kreativ werden. So wurden während des Tests verschiedene Pappkartons verwendet, um die Pedale zu fixieren.

Die Auslösekraft der komplett aus Plastik gefertigten ist dementsprechend gering gehalten und erschwert damit präzises Anbremsen.

Software

Bei der T818 Direct Drive Base noch als Kritikpunkt aufgeführt, ist der Treiber von Thrustmaster für das Einsteiger-Set T128 angemessen. Hier lassen sich über den Reiter USB-Gamecontroller einrichten unter Windows verschiedene Einstellungen bezüglich FFB und zum Beispiel Lenkradwinkel vornehmen.

Warum man allerdings ebenso wie beim T818 den Pedalmodus und das Umschalten zwischen Modus für PC und Xbox nur über komplizierte Tastenkombinationen umschalten kann, statt ebenso über den Treiber, ist weiterhin unverständlich.

Anmerkung: Der Treiber muss über die Webseite von Thrustmaster heruntergeladen werden: https://support.thrustmaster.com/en/product/t128x-en/

Fahreindruck / Force Feedback

Der Fahreindruck muss eigentlich in zwei Kategorien unterteilt werden. Für Anfänger und Gelegenheitsfahrer bietet das Set einen gelungenen Einstieg in die Welt des Simracing. Der Spaßfaktor steigt enorm, das Set ist schnell auf- und abgebaut und die Rundenzeiten dürften im Vergleich zum Controller schnell purzeln. Im Gegensatz zu günstigen Bundles ohne Force Feedback kann man das Auto auch in schwierigeren Situationen oft noch abfangen.

Allerdings stößt das Lenkrad dann relativ schnell an seine Grenzen. Hier fehlt es trotz der kombinierten Riemen- und Zahnradmechanik einfach an Kraft und Schnelligkeit. Gerade im absoluten Grenzbereich wird es so bei Simulationen mit hohem Realitätsgrad oft schwierig, das Fahrzeug unter Kontrolle zu halten. Hinzu kommen die sehr einfachen Pedale, die insbesondere das Bremsen auf der Straße zu einer Herausforderung werden lassen.

Fazit

Trotz der Kritikpunkte ist das T128 ein gutes Einsteigermodell in die Welt des Simracing. Gerade durch den niedrigen Preis kann man einige Defizite durchaus verschmerzen und besonders für Spiele wie Forza Horizon 5 ist das Set geradezu prädestiniert. Aber auch echte Rennsimulationen machen Spaß, bei höheren Ansprüchen ist aber noch deutlich Luft nach oben.

Wer also einfach mal ein Lenkrad ausprobieren und am Schreibtisch seine Runden drehen möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen. Gibt das Budget etwas mehr her, sollte man sich aber eher für ein T248 oder T300 entscheiden.

Pros

  • (Force Feedback…)
  • Preis
  • Kompatibilität
  • Schaltwippen
  • Tischklemme

Cons

  • …bis zum schnell erreichten Limit
  • Pedale
  • Lenkradkranz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert