MOZA Racing FSR Formula Wheel im Test

MOZA Racing FSR Formula Wheel im Test

Mit dem FSR Formula Wheel hat MOZA Racing das erste eigene Lenkrad mit integriertem Bildschirm auf den Markt gebracht. Das 28 Zentimeter große Lenkrad im Formula-Stil lässt MOZA somit Richtung High-End-Bereich schielen. Gelingt dieser Vorstoß?

Bestellung und Versand

Das Lenkrad kann sowohl über MOZA selbst als auch über verschiedene Drittanbieter bezogen werden. Dort kostet das FSR Wheel derzeit 689€ exklusive Versand, Steuern und Zoll.

Der deutsche Shop Sim-Motion hat das Lenkrad für diesen Test zur Verfügung gestellt (es wurden keinerlei Bedingungen seitens des Anbieters an dieses Review gestellt, es fand keine Einflussnahme statt). Dort ist das FSR Formula Wheel derzeit für ebenfalls 689€ + Versand zu haben, allerdings inklusive Mehrwertsteuer und ohne zusätzliche Zollgebühren.

Technische Daten

Lieferumfang

Der Lieferumfang ist sehr überschaubar. Neben dem Lenkrad finden sich noch vier Pads zur Dämpfung der relativ lauten Shifter, ein Sechskantschlüssel und ein Stoffbeutel zum Schutz des Lenkrades im Paket:

• FSR Formula Wheel
• Tool Kit: Hexagon screwdriver / Mute pad x 4
• Portable cloth bag

Kompatibilität

Das MOZA FSR Formula Wheel ist mit allen aktuellen Wheel Bases von MOZA kompatibel. Möchte man es an der Wheel Base eines Drittanbieters nutzen, benötigt man einen bald zusätzlich erhältlichen HUB von MOZA, sowie ein Verbindungskabel.

Funktionsumfang

Funktionstasten

Das FSR Formula Wheel hat folgende Funktionstasten:

• 10 Buttons, welche durch die Ausführung als “ Mechanical Keyboard Keycaps“. Diese sind dadurch eher weich und haben einen vergleichsweise langen Weg bis zur Auslösung. Sie sind zwar außerordentlich zuverlässig kommen aber nicht an hochwertige Buttons anderer High-End-Lenkräder heran.
• 5 Drehregler, welche jeweils zusätzlich mit einer Druckfunktion ausgestattet sind. Die Kappen bestehen aus Aluminium und sind sehr gut verarbeitet.
• 2 Thumb-Encoder, welche ebenso mit einer Tastfunktion ausgestattet sind. Diese sind so platziert, dass sie während der Fahrt leicht verstellt werden können, wobei das Drücken der Encoder relativ schwergängig ist.
• 2 JoySticks, welche in der Software als D-Pad konfiguriert werden können. Dies funktioniert auch grundsätzlich gut, hier wären aber mittlerweile bei vielen Lenkrädern übliche 7-Wege-Switches angenehmer in der Verwendung durch klar definierte Wege.

Shifter und Kupplung

An der Rückseite des Lenkrades befinden sich die bereits vom GS Wheel bekannten Schifter und die Doppelkupplung. Letztere lässt sich als Doppelkupplung mit kombinierten Achsen, als getrennte Achsen oder auch als normale Buttons belegen. Die magnetischen Schaltwippen verfügen über ein sattes Schaltgefühl und sind dabei sehr laut. Hier empfiehlt es sich, die mitgelieferten Pads zur Dämpfung der Geräusche zu montieren.

Verschiedene User berichten hier des Öfteren über Schaltprobleme. Abhilfe schafft hier in der Regel eine Neukalibrierung der Schaltwippen über die Software von MOZA.

Bildschirm und LEDs

Das Highlight des FSR Formula Wheels ist natürlich der 4.3 Zoll große Bildschirm mit einer Auflösung von  800 x 480 Pixeln. Leider ist dieser nicht sehr blickwinkelstabil und für ein optimales Bild sollte man seine Sitzposition dementsprechend anpassen.

Zusätzlich zum Bildschirm verbaut MOZA wie bereits beim GS Wheel wieder 10 LEDs für die Anzeige der Drehzahl verbaut. Diese sind in Form eines Bandes angeordnet und lassen sich über die Software konfigurieren. Ebenfalls mit LEDs ausgestattet sind die 10 Push-Buttons, welche sich in sieben verschiedenen Farben beleuchten lassen.

Software

Im MOZA Pit House lassen sich verschiedene Einstellungen vornehmen. Allen voran kann man zwischen 15 verschiedenen Dashboards auswählen. Diese sind leider nicht anpassbar, wie man es sonst zum Beispiel durch Simhub gewohnt ist. Je nach Anwendungszweck kann man hier durchaus ein passendes Design finden, alles in allem ist hier aber noch enorm viel Luft nach oben. Besonders die Schriftarten mit unterschiedlicher Breite verschiedener Zeichen sorgen hier für Unmut und lassen zum Beispiel die aktuelle Rundenzeit unschön „springen“.

Ansonsten lassen sich die bekannten Einstellungen vornehmen und die Software erledigt hier einen soliden Job.

Materialien und Verarbeitung

MOZA setzt bei seinem Flaggschiff-Modell auf eine 5 Millimeter starke Carbonplatte für die Front und 3 Millimeter Dicke Platten für die Shifter. In Kombination mit den Drehreglern und dem Gehäuse aus Aluminium sowie den professionell hergestellten Plastik-Komponenten (kein FDM-Druck) an der Vorderseite ergibt sich so ein sehr hochwertiger Eindruck. Probleme mit der Verwindungssteifigkeit muss man hier nicht befürchten.

Das gute Gesamtbild wird durch die nun mit perforiertem Leder überzogenen Griffe abgerundet, welche eine deutliche Verbesserung gegenüber den zuvor verwendeten Griffen aus Alcantara bedeuten. In Zukunft würden wir uns hier jedoch Griffe aus Gummi wünschen, welche mittlerweile durch die guten Griff-Eigenschaften und die einfache Pflege immer mehr an Beliebtheit gewinnen.

Fahreindruck

Fazit

Mit FSR Formula Wheel ist MOZA ein ausgezeichnetes Stück Hardware gelungen. Hochwertige Materialien mit einer sehr soliden Verarbeitung sorgen für ein absolut solides Lenkrad, das gleichzeitig mit einer Vielzahl von Funktionstasten ausgestattet ist. Diese bieten in Kombination mit dem 4.3 Zoll großen Bildschirm und der RPM-Bar mit zehn LEDs nahezu alles, was man sich für ein solches Formel-Wheel wünschen kann.

Leider setzt MOZA bisher nicht auf eine Simhub-Integration oder bietet anderweitige Möglichkeiten für die Personalisierung der Dashboards. Dies stellt aktuell den einzig echten Wermutstropfen dieses ansonsten sehr guten Lenkrads dar.