CAMMUS Direct Drive Base 15NM (DDWB) im Test

CAMMUS Direct Drive Base 15NM (DDWB) im Test

Seit letztem Jahr ist mit CAMMUS ein weiterer Hersteller auf dem Simracing-Markt in Erscheinung getreten. Die hier getestete 15 Newtonmeter starke DDWB stellt dabei den Grundpfeiler des wachsenden Sortiments dar, welches neben der Wheel Base aktuell noch eine Button Box mit verschiedenen Lenkradkränzen und Pedale umfasst.

Bestellung und Versand

Die Base kann direkt über CAMMUS erworben werden. Hier liegt der Preis bei unschlagbaren 499$ für die Base. Für 698$ bekommt man bereits die Base inklusive Lenkrad (Test folgt zu einem späteren Zeitpunkt) und für 899$ das Komplettpaket inklusive 3-Pedal-Set.

Mit dem Code simracingpc kann man weitere 5% sparen.

Hier kommen für den Versand in die EU natürlich noch Versandkosten und auch Steuer sowie Zollgebühren hinzu. Dadurch landet man in etwa beim gleichen Preis, den auch die europäischen Shops aufrufen. Dieser liegt dann bei etwa 800€ für die Wheel Base.

Die hier getestete Wheel Base wurde für diesen Test von CAMMUS zur Verfügung gestellt. Es wurden dabei keinerlei Bedingungen gestellt und es gab keine Vorgaben seitens des Herstellers.

Lieferumfang

Die Wheel Base kommt sicher verpackt in einem dezenten schwarzen Karton. Zusätzlich zur Base befinden sich vier Schrauben inklusive Unterlegscheiben für die Montage sowie das Netzteil inklusive Kaltstromkabel im Lieferumfang.

Technische Daten

Der wichtigste Aspekt der Wheel Base ist natürlich ihre maximale Kraft von 15 Newtonmeter. CAMMUS macht folgende weitere Angaben:

Funktionstasten

Ein eher ungewöhnliches Kapitel für eine Wheel Base betrifft die Funktionstasten an der Vorderseite. Hier sticht sich die Base gegenüber der Konkurrenz hervor und stellt gleich eine ganze Hand voller Tasten bereit. Diese bieten, obwohl sie sehr einfach ausgeführt sind, einen echten Mehrwert und können eine kleinere Button Box durchaus ersetzen:

• 5 Buttons
• 2 Drehregler
• 1 Zwei-Wege Kippschalter
• 1 einrastender Zwei-Wege Kippschalter

Montage

Die DD von Cammus kann sowohl über die Seite als auch über vier Gewinde an der Unterseite montiert werden. Für diesen Test wurden letztere verwendet, durch welche die Base völlig spielfrei montiert werden konnte. Die Löcher folgen dabei keinem aktuellen „Standard“ größerer Hersteller. Somit müssen, wenn keine Langlöcher vorhanden sind, mit hoher Wahrscheinlichkeit neue Löcher zur Montage gebohrt werden.

Lenkräder und Quick-Release

CAMMUS macht es den Käufern einfach, eigene Quick Releases zu verbauen. Der 70 mm Lochkreis an der Welle ermöglicht ebenso die direkte Montage von nahezu jedem aktuellen Lenkrad.

Auf unseren Bildern ist der QR von CAMMUS, der gleichzeitig für die Stromversorgung und die Übertragung der Daten zwischen Lenkrad und Wheel Base sorgt. Er ist dabei praktisch spielfrei und dadurch definitiv eine klare Empfehlung für die Verwendung mit der Base.

Aktuell steht eine Button Box zur Verfügung, für die sowohl ein rundes Rim als auch ein Rim im Formula-Stil angeboten werden. CAMMUS verspricht aktuell an weiteren Lenkrädern zu arbeiten, die in Kürze zur Verfügung stehen werden. .

Kompatibilität

Die Wheel Base von CAMMUS ist nativ ausschließlich mit dem PC kompatibel. Dabei gibt CAMMUS folgende Spiele als voll kompatibel an (Stand: Dezember 2022).

Im Test funktionierten Assetto Corsa, Assetto Corsa Competizione, F1 22 und iRacing problemlos und mit voller Unterstützung des Force Feedbacks. Für das gerade veröffentlichte WRC Generations galt dies allerdings nicht. Hier konnte die Base zwar als Gamepad konfiguriert werden, FFB wurde allerdings nicht korrekt wiedergegeben. Hier ist zu wünschen, dass der Hersteller in Zukunft schneller auf Neuerscheinungen reagiert.

Zudem lassen sich an der Rückseite die Pedale und der E-Stop von CAMMUS verbinden. Zusätzliche Plätze für kommende Accessoires des Herstellers sind ebenfalls vorgesehen.

Software

Um die Wheel Base zu betreiben, wird die hausiegne Software verwendet (Link zum Download). Diese ist sehr aufgeräumt und bereits nach wenigen Minuten einsatzbereit. Die Wheel Base (und auch das passende Lenkrad) wurden im Test umgehend erkannt und mit den voreingestellten Werten ging es dann auch direkt auf die Strecke in Assetto Corsa Competizione.

Das Preset ist für diese Simulation sehr stark gedämpft und es wurden daher folgende Änderungen vorgenommen:

• Power: 100%
• Effects Ratio: 100%
• Natural Damper: 4%
• Natural Friction: 2%
• Natural Inertia: 3%
• Idle Spring: 0%

Über die Software können dann zusätzlich Updates an der Firmware der Hardware vorgenommen werden. Praktisch ist zudem die Möglichkeit Profile zu exportieren und diese dadurch leicht mit anderen Simracern zu teilen.

App

Ein nettes Gimmick ist zusätzlich die Möglichkeit. Einstellungen über das eigene Handy vorzunehmen. Dazu muss die App (verfügbar für Android und iOS) installiert und die Base via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden werden. Hier lassen sich dann Einstellungen nach Belieben vornehmen.

Force Feedback

Das wichtigste Kriterium für den Kauf einer Wheel Base ist natürlich das Force Feedback:

Hier ist der wohl wichtigste erste Schritt, die voreingestellten Werte an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Diese arbeiten mit viel Damping, was zu einem sehr indirekten Fahrgefühl führen kann.

Mit den angepassten Settings fühlt sich die Base sehr lebendig an und kann selbst mit dem im Test verwendeten relativ großen Lenkrad (32 Zentimeter Durchmesser) viele Details vermitteln.

Die 15 Newtonmeter der Wheel Base reichen dabei auch in Kombination mit dem vergleichsweise großen Lenkrad aus, um GT3-Fahrzeuge in Assetto Corsa Competizione zu bewegen, ohne dabei in den Bereich des Clippings zu gelangen. Hier machen sich die 15 Newtonmeter deutlich bemerkbar und platzieren die Base oberhalb einer CSL-DD von Fanatec oder einer MOZA R9.

Insgesamt macht das Force Feedback einen sehr soliden Eindruck, auch wenn es dabei nicht ganz an den Detailreichtum von z.B. einer Simucube 2 Pro Base herankommt, welche allerdings in einem völlig anderen Preisbereich unterwegs ist.

Fahreindruck

Fazit

Die CAMMUS Direct Drive Base schließt die Lücke zwischen MOZA R9 / CSL-DD und den High-End Wheel Bases. Für einen Preis von 499$ ist sie derzeit wohl die Wheel Base, wo man die meisten Newtonmeter pro Euro erhält. Für Europa relativiert sich der Preisvorteil durch fällige Steuern und Zoll etwas, allerdings ist die 15 Newtonmeter starke Wheel Base auch mit rund 800€ fair eingepreist. Durch den 70 Millimeter Lochkreis kann man bei Bedarf USB-Lenkräder direkt mit der Base verschrauben oder alternativ auch das gelungene QR-System von CAMMUS inklusive Strom- und Datenübertragung verwenden.

Schwächen hat die Software von CAMMUS aktuell noch bei der Unterstützung von neu erscheinenden Simulationen, hier sollte man etwas Geduld mitbringen. Ähnlich verhält es sich mit der Auswahl an Lenkrädern direkt von CAMMUS. Hier soll es allerdings in Zukunft eine größere Auswahl geben.