Die besten Schuhe für Simracer? Modelle von Asetek, Sparco, Adidas und Puma im Test

Die besten Schuhe für Simracer? Modelle von Asetek, Sparco, Adidas und Puma im Test

Bei wenigen Themen gehen die Meinungen der Simracer so weit auseinander wie bei der Wahl der richtigen Schuhe. Lohnt es sich in diesem Bereich etwas Geld in die Hand zu nehmen oder reichen am Ende gar Straßenschuhe?

Adidas Speedex 16.1 Boxschuhe

Der, alphabetisch geordnet, erste Testkandidat sind die Adidas Speedtex. Das eigentlich als Boxschuhe vorgesehen Modell ist mit einem Gewicht von nur 279 Gramm der leichteste feste Schuh im Test und dabei sehr eng geschnitten. Dies sorgt im eigentlichen Anwendungsfall in Kombination mit der sehr steifen Sohle ohne Dämpfung für eine perfekte Kraftübertragung auf den Boden. Nutzt man sie hingegen im heimischen Rig lässt die steife Sohle trotz des sehr guten Grips kaum eine feine Dosierung des Gas bzw. Bremspedals zu. Zudem sorgt der enge Schnitt in längeren Sessions nicht gerade für den angenehmsten Komfort.

Das Fazit: Hat man bereits Boxschuhe im Schuhschrank, kann man die Schuhe von Adidas durchaus für die eine oder andere schnelle Runde verwenden. Steht ein Neukauf an, sollte man allerdings bei einem Preis von rund 99€ auf ein anderes Modell zurückgreifen.

Anmerkung zu den Schuhgrößen: Die Schuhe fallen extrem eng aus, mindestens eine Schuhgröße mehr sollte man hier wohl in jedem Fall einplanen.

Asetek Invicta Sim Racing Boots 

Die Invicta Sim Racing Boots des Herstellers Asetek lassen schon im Namen den gedachten Verwendungszweck erkennen. Die Sohle aus Gummi ist im Gegensatz zu den Adidas Speedtex flexibler und ermöglicht dadurch ein deutlich besseres Gefühl an den Pedalen. Sie ist dabei gerade so dick, dass sie bei sehr stark texturierten Pedalplatten (zum Beispiel bei den Asetek Invicta Pedalen: Zum Testbericht) noch genügend Material hat. Die Schuhe sind zudem vor allem im Bereich des Sprunggelenks sehr dick ausgeführt und bieten dadurch die größte Stabilität im Testfeld und sind mit rund 345 Gramm auch dementsprechend schwer. Vor allem bei der Benutzung von hydraulischen Pedalen mit hohen Kräften von über 50 Kilo Bremsdruck sorgt dies bei längeren Rennen für ein deutliches Plus an Komfort.

Während des Tests durch den zusätzlichen Halt ebenfalls als positiv empfunden, wurde der zusätzlich zu den Schnürsenkeln angebrachte Klettverschluss, den man sonst vor allem von Rennschuhen im Preisbereich über 150€ kennt. Die perforierte Oberseite im vorderen Bereich soll für mehr Atmungsaktivität sorgen. Ob dies auch bei sommerlichen Temperaturen ausreicht, muss sich allerdings noch zeigen.

Fazit: Die Asetek Invicta Sim Racing Boots verbinden Komfort mit Funktionalität. Vor allem bei der Verwendung von High-End-Pedalen bieten sie einen echten Mehrwert. Mit einem Preis von 99.96€ sind die qualitativ guten Schuhe zwar kein Schnäppchen, allerdings sehr fair bepreist.

Anmerkung zu den Schuhgrößen: Die Schuhe fallen relativ normal aus, schwankt man zwischen zwei Größen sollte man sich aber auch hier im Zweifelsfall eher für die nächstgrößere entscheiden.

Puma Evoknit Esports Socken

Wenn ein Kanditat im Feld heraussticht, dann ganz sicher die Evoknit Esports Socken von Puma. Mit einem Gewicht von nur 179 Gramm machen sie ihrem Namen alle Ehre und sind tatsächlich eher als Socken denn als Schuhe zu betrachten. Damit einher geht der mit Abstand beste Tragekomfort im Test, wozu die sehr flexible Ausführung sowohl des „Hauptschuhs“ als auch der Sohle beitragen.

Dieser Vorteil wird bei Pedalen mit einem hohen Bremsdruck dann aber schnell zum Nachteil. Denn die Evoknit Esports Socken bieten so kaum Support für das Sprunggelenk und verhalten sich hier eher wie dicke Socken statt solider Rennschuhe.

Die UVP der Socken liegt bei 79.95€

Fazit: Die Puma Evoknit Esports Socken sind vor allem für Schreibtischfahrer eine Überlegung wert. Hier kommen die prinzipbedingten Nachteile kaum zum tragen, die Vorteile können allerdings voll mitgenommen werden. Für den Einsatz mit höherpreisigen Pedalen sollte man eher zu den anderen Modellen im Test greifen.

Anmerkung: Die Puma Evoknit Esports Socken gibt es regelmäßig für 40-50€ im Angebot.

Sparco Kartschuh K-POLE

Der Sparco Kartschuh K-Pole komplettiert die Testrunde und ist die aktuell wohl beliebteste Wahl für Simracer aus dem Bereich der Kartschuhe im Einsteigerbereich. Mit 293 Gramm ist er etwas leichter als der Schuh von Asetek, was sich an etwas weniger Fütterung im Bereich der Schuhzunge und des Sprunggelenkes sowie einer dünneren Sohle widerspiegelt.

Als Pluspunkt im Sommer könnte sich die Perforierung des Schuhs herausstellen, welche sich über praktisch den ganzen Schuh und ebenfalls die Zunge verteilt. Dies sollte für noch einmal etwas mehr Atmungsaktivität sorgen.

Durch die relativ dünne Sohle hat man ein gutes Gefühl für die Pedale, spürt aber bei stark texturierten Pedalplatten diese durchaus.

Die Schuhe von Sparco haben eine UVP von 95€, sind allerdings in der Regel für um die 80€ zu haben. Sie gibt es in vielen verschiedenen Farbvarianten und regelmäßig werden Sondereditionen veröffentlicht.

Fazit: Die Sparco K-Pole Kartschuhe sind nicht umsonst sehr beliebt unter uns Simracern. Sie liefern ein solides Gesamtpaket für einen fairen Preis und sind in vielen Farben zu haben. Wer auf die etwas bessere Sohle und den zusätzlichen Klettverschluss der Invicta Boots verzichten kann, findet hier einen sehr guten Schuh.

Alternative: Simracing-Socken

Viele Simracer möchten aus verschiedenen Gründen keine Schuhe tragen, aber normale Socken bieten oft zu wenig Halt. Hier kommen die Simracing-Socken verschiedener Hersteller ins Spiel. Wir konnten die Socken von Tuatara ausprobieren. Diese sind mit einem Preis von ca. 25€ pro Paar definitiv kein Schnäppchen, bieten aber durch die zusätzliche dicke Gummierung an der Unterseite deutlich mehr Halt als herkömmliche „Anti-Rutsch-Socken“.

Fazit

Anmerkung: Drei der hier vorgestellten Produkte wurden für diesen Test zur Verfügung gestellt, eine Einflussnahme fand dabei natürlich zu keinem Zeitpunkt statt.

Für kaum einen Bereich im Simracing kommen so viele unterschiedliche Produkte in Frage wie für die passenden Schuhe. Neben den hier vorgestellten Modellen gibt es eine Vielzahl von weiteren Möglichkeiten: Von Wasserschuhen (viel Spaß beim Schwitzen im Sommer) bis zur rutschfesten Socke kann man hier wirklich mit fast jeder Fußbekleidung ein für sich selbst stimmiges Ergebnis erzielen.

Die Invicta Boots bieten dabei das wohl kompletteste Gesamtpaket im Testfeld während die exotischen Puma Evoknit Esports Socken eine gute Wahl für Schreibtischfahrer sein dürften. Die Boxschuhe von Adidas sollten bei einer Neuanschaffung eher außen vor gelassen werden, hier überwiegen die konzeptbedingten Nachteile zu sehr. Die K-Pole Kartschuhe bringen dafür echtes Rennfeeling in die eigenen vier Wände und sind zudem in vielen verschiedenen Farben erhältlich.

Am Ende ist die Entscheidung für die richtige Fußbekleidung sehr subjektiv und immer auch von den eingesetzten Pedalen sowie den eigenen Vorlieben abhängig. Als Testsieger gehen hier die Asetek Invicta Sim Racing Boots und der Sparco Kartschuh K-POLE hervor.

Es ist geplant, diesen Test in Zukunft um weitere Modelle zu ergänzen. Für Vorschläge kann deshalb gerne die Kommentarfunktion genutzt werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert