Fanatec CSL Elite Pedale V2 im Test

Fanatec CSL Elite Pedale V2 im Test

Mit den Fanatec CSL Elite Pedalen V2 versucht Fanatec die Lücke zwischen den mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen ClubSport Pedalen V3 (400€) und den CSL-Pedalen mit Loadcell-Kit (200€) zu schließen. Für 300€ erhält man hier ein vollständiges Pedal-Set bestehend aus Gas, Kupplung, Bremse in Kombination mit einer Base Plate, welches direkt einsatzfähig ist.

Bestellung und Versand

Die Pedale können wie üblich direkt über den Shop von Fanatec bezogen werden und sind aktuell auch nur dort verfügbar. Als Preis werden 299.95€ ausgerufen, hinzu kommen Versandkosten von 6.95€.

Lieferumfang

Der Lieferumfang des Sets fällt sehr üppig aus. Neben den benötigten Kabeln für den Betrieb an einer Fanatec Wheel Base nötigen RJ12-Kabel sowie einem für den Standalone-Betrieb benötigten USB-Kabel findet man auch Werkzeug, alternative Elastomere und eine Metallfeder in der gut aufbereiteten Verpackung.

Hier findet ihr den vollständigen Lieferumfang:

  • CSL Elite Pedale V2 (3-Pedal-Set, fertig montiert)
  • Alternative Metall- und Elastomerfedern zur Anpassung der Bremse
  • 2x Montagehilfe für Bremspedal
  • 1x Wheel Base Verbindungskabel RJ12/RJ12 (~3 m)
  • 1x USB-Kabel (~3 m)
  • 1x Schraubenschlüssel (13 mm)
  • 1x Sechskantschlüssel (6 mm)
  • 1x Sechskantschlüssel (4 mm)
  • 1x Kurzanleitung
  • 1x Aufkleberset

Kompatibilität

Die Pedale können (im Gegensatz zu den aktuellen CSL-Pedalen) direkt und ohne Adapter via USB mit dem PC verbunden werden. Alternativ kann man sie mit dem mitgelieferten RJ12-Kabel mit einer der folgenden Wheel Bases von Fanatec direkt verbinden:

  • Alle CSL Elite Wheel Bases
  • CSL DD Wheel Base
  • Gran Turismo DD Pro Wheel Base
  • Alle ClubSport Wheel Bases
  • Alle Podium Wheel Bases

Zusätzlich lässt sich dann auch noch die ClubSport Handbremse mit den Pedalen verbinden.

Montage und Anschluss

Die Pedale werden vollständig vormontiert geleifert und sind direkt startbereit. Zur Inbetriebnahme müssen sie folgerichtig nur noch via USB / RJ12-Kabel angeschlossen werden und es kann losgehen.

Durch die integrierten acht Gummifüße können die Pedale grundsätzlich auch an einem Schreibtisch ohne zusätzliche Konstruktion verwendet werden, dies ist aber vor allem bei höheren Bremskräften auf Dauer nicht empfehlenswert.

Um die Pedale rutschfest zu verschrauben, hat Fanatec wie bei den alten CSL Elite Pedalen zwei 8 mm große Löcher mit 275 mm Abstand vorne und jeweils zwei weitere frei zugängliche Löcher pro Pedaleinheit mit einem Abstand von 35 mm zueinander vorgesehen. Die Schrauben unterhalb der Base Plate sind nun über Löcher an der Oberseite direkt zugänglich und die Montage ist dadurch nun ohne Verrenkungen möglich.

Zur optimalen Montage empfiehlt Fanatec jeweils vier M8-Schrauben und Muttern / Nutensteine sowie insgesamt zehn Unterlegscheiben.

Pedale

Die Pedalarme sind grundsätzlich identisch aufgebaut und bestehen laut Fanatec aus gegossenem und nachbearbeitetem Aluminium mit einer haltbaren Pulverbeschichtung. Die Pedal Plates sind dabei grundsätzlich glatt ausgeführt, verfügen aber zusätzlich über praktische abnehmbare Gummimatten für mehr Grip. Leider lassen sich weder die Platten der Höhe noch die Pedalarme in der Neigung verstellen.

Base Plate

Die Base Plate ist bei den Elite Pedalen V2 im Grunde genommen nur der vordere Teil Konstruktion. Mit diesem werden die Pedale verschraubt und anschließend untereinander verbunden. Durch die gewählte Konstruktion lassen sich die Pedale stufenweise beliebig zueinander positionieren. So ist es zum Beispiel ebenso möglich auf die Kupplung zu verzichten und Gas sowie Bremspedal entsprechend mittig zu verbauen. Die Montageleiste der Pedale wird durch eine Abdeckung aus Gummi verdeckt, diese ist allerdings relativ anfällig für Staub.

Ansonsten ist die Base Plate sehr solide gefertigt und durch die leicht texturierte Oberfläche hat man auch ohne Schuhe genügend Halt.

Bremspedal

Das Bremspedal ist natürlich wie bei jedem Pedal-Set der wichtigste Bestandteil. Hier setzt Fanatec auf eine 200 Kilo starke Loadcell mit 200 Kilo Sensor-Nennlast. Dies entspricht laut Fanatec. ca. 90 Kilo realem Bremsdruck gemessen an der Pedalplatte der Bremse.

Zur Verstellung des Bremsgefühls legt Fanatec verschiedene Elastomere und eine alternative Metallfeder bei. Diese können. Diese lassen sich mit weniger Handgriffen untereinander tauschen, was deutlich mehr Raum für Individualisierungen lässt als beim Vorgängermodell oder auch den ClubSport Pedalen V3.

Die verbaute Metallfeder soll laut Fanatec die anfängliche Bewegung des Bremsbelags zur Scheibe simulieren, was im Test auch durchaus gut spürbar ist. Hier gibt es mit der beiliegenden schwarzen Feder eine zusätzliche Option, diesen am Anfang des Bremsvorgangs spürbaren Effekt etwas straffer zu gestalten. Es ist damit zu rechnen, dass es hier bereits in Kürze weitere einbaufertige Optionen von Drittanbietern auf dem Markt geben wird.

Für die weitere Individualisierung sind insgesamt folgende Elastomere im Lieferumfang enthalten:

  • 65A Shore (3x, verbaut)
  • 75A Shore (3x)
  • 85A Shore (3x)

Diese lassen sich untereinander beliebig austauschen, wie man es beispielsweise von den Pedalen von Heusinkveld gewohnt ist. Während man mit den verbauten Elastomeren ein relativ weiches Bremspedal mit einem vergleichsweise langen Weg erhält, kann man das Gefühl durch den Einbau der härteren Elastomere deutlich beeinflussen. Der Pedalweg wird (bei gleichem Bremsdruck) kürzer und es ist möglich auch die maximal möglichen 90 Kilo Bremsdruck einzustellen, welche in nahezu jeder Situation mehr als ausreichend sein dürften. Für den Test kam eine Kombination aus zwei 75A Elastomeren, einem 85A Elastomer und der schwarzen Spiralfeder zum Einsatz. Hier sollte man in jedem Fall selbst einige Optionen durchprobieren, die subjektiven Vorlieben unterscheiden sich von Person zu Person teilweise sehr deutlich.

Die Bremse konnte im Test voll überzeugen und die gewohnten Rundenzeiten konnten innerhalb weniger Stunden sehr gut repliziert werden.

Gaspedal und Kupplung

Fanatec setzt sowohl bei Gas- als auch Bremspedal auf Hall-Sensoren, was im Gegensatz zu den in den Elite Pedalen V1 verbauten Potentiometern für einen nahezu wartungsfreien Betrieb sorgen sollte, da diese nicht so anfällig für Verschmutzungen sind.

Einstellmöglichkeiten bezüglich der Härte gibt es hier im Gegensatz zur Bremse keine, Da Fanatec keine durch den Benutzer tauschbaren Federn oder Einstellräder verbaut. Die Kupplung hat dabei etwas mehr Weg als das Gaspedal, kommt aber durch den einfachen Aufbau nicht an das differenzierte Gefühl aufwändiger aufgebauter Kupplungen anderer Hersteller heran (z.B. Heusinkveld Ultimate+, Asetek Invicta/Forte). Die Entscheidung diesen Aufbau zu wählen, war vermutlich hauptsächlich eine Frage des Budgets. Zum Vergleich kostet die optionale Kupplung von Asetek 250€ im Vergleich zu 300€ für das gesamte 3-Pedal-Set von Fanatec. Die Kupplung lässt sich dennoch durchaus gut bedienen und ist besonders für den gelegentlichen Einsatz völlig ausreichend.

Das Gaspedal ist von mittlerer Härte und ließ sich im Test gut bedienen. Für diesen wurde die aufgezogene Pedalabdeckung abgenommen, da mit den Simracing-Boots von Asetek Schuhe zum Einsatz kamen, welche bereits über eine sehr griffige Sohle verfügten.

Software

Fanatec-Typisch lassen sich die Pedale über die bekannte Fanatec Software verwalten und gegebenenfalls Updaten. Verfügt man über ein Lenkrad von Fanatec, ist es möglich die Bremskraft sowohl über den Treiber direkt als auch über das Lenkrad während der Fahrt einzustellen.

Neben der automatischen Kalibrierung ist es möglich die Tot-Zonen für Gas, Bremse und Kupplung auch manuell einzustellen. Dafür werden die Pedale auf den gewünschten Wert betätigt und anschließend das entsprechende Feld im Treiber ausgewählt. Dies klappte im Test problemlos und schnell. Pedalkuven lassen sich in der Software leider nicht einstellen.

Modding

Fazit

Fanatec hat mit den neuen Elite Pedalen V2 ein ausgezeichnetes Pedal-Set auf den Markt gebracht, das nicht nur für Einsteiger interessant sein dürfte. Wenn man auf gewisse Einstellmöglichkeiten verzichten kann, erhält man hier für 300€ ein vollständiges Paket aus Gas, Bremse und Kupplung, welches mit Hall-Sensoren an Gas und Bremse sowie einer mehr als 200 Kilo starken Loadcell an der Bremse sehr gute Fahreigenschaften besitzt. Das Bremspedal ist durch die im Lieferumfang enthaltenen Komponenten sehr gut an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, was einen deutlichen Mehrwert gegenüber den ClubSport V3 bietet.

Die Pedale von Fanatec sind solide verarbeitet, bestehen zu einem Großteil aus stabilen Aluminium und sind insgesamt aktuell eine klare Empfehlung im Bereich bis 400€.

Pros

  • Preis/Leistungs-Verhältnis
  • Einfache Software…
  • Plug & Play
  • Bremsgefühl
  • Gute Integration im Fanatec-Ökosystem
  • stabiler Aluminium-Aufbau

Cons

  • Wenig Einstellungsmöglichkeiten
  • …ohne eigene Pedalkurven

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