Leoxz XF1-Sport Lenkrad im Test

Leoxz XF1-Sport Lenkrad im Test

Ein Lenkrad im Formula-Stil mit integriertem Bildschirm. Dazu eine Frontplatte aus Carbon, ein Gehäuse aus Aluminium und Griffe aus Gummi. Kann man für 500€ wirklich all diese Features in einem Lenkrad vereinen ohne massive Kompromisse einzugehen? Dieser Test soll zeigen, in welchem Bereichen das Lenkrad auftrumpft und wo gegebenenfalls noch etwas Nachholbedarf besteht.

Bestellung und Versand

Das Lenkrad kann über die Webseite des Herstellers und verschiedene Händler in Europa bestellt werden. Direkt von Leoxz werden folgende Preise exklusive Versand und Steuern/Zoll ausgerufen:

Leoxz XF1-Sport

  • Shifter Only: 399.95€
  • Shifter & Clutch: €439.95
  • Shifter & Clutch & Option: €469.95

In den europäischen Shops werden aktuell rund 500€ für die Version mit Schaltwippen fällig. Die Aufpreise für die Doppelkupplung die Option Paddles fallen entsprechend aus und variieren je nach Shop geringfügig.

Anmerkung: Das hier getestete Lenkrad wurde direkt von Leoxz zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Testbericht fand dabei nicht statt. Ebenso gab es weder Vorgaben bezüglich Inhalten des Reviews noch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung.

Lieferumfang

Der Lieferumfang Ist sehr übersichtlich gehalten und man findet neben einem Quick-Guide und einem Inbusschlüssel nur noch das USB-Spiralkabel und die beiden optional zu verwendenden Stickerbögen.

  • XF1 Sport Steering Wheel
  • USB Cable (Type-C to Type-A)
  • Stickerbögen
  • Quick Guide

Kompatibilität

Leoxz hat sich in Sachen Kompatibilität einige raffinierte Dinge ausgedacht. Zum einen kann man das Lenkrad völlig unabhängig von der verwendeten Wheel Base mit dem USB-Spiralkabel betreiben. Dazu wird dieses im dafür vorgesehenen Anschluss des Lenkrades eingesteckt und direkt mit dem PC verbunden. Durch die kurze Länge ist hier in manchen Fällen nötig eine USB-Verlängerung zu nutzen. Durch den verwendeten 70mm Lochkranz kann dafür nahezu jeder beliebige Quick Release verwendet werden, zur Montage muss lediglich ein Teil des Lenkrades demontiert werden.

Die zweite Möglichkeit besteht darin das Lenkrad über eine Bluetooth-Verbindung zu betreiben. Der benötigte Strom wird dann über separat erhältliche Adapter direkt über die jeweilige Base zur Verfügung gestellt, auf das Kabel kann dann völlig verzichtet werden. Aktuell gibt es Adapter für folgende Hersteller (nicht im Lieferumfang enthalten):

  • Fanatec
  • MOZA
  • Simagic
  • Thrustmaster

Bei Fanatec übernimmt der QR dann auch zeitgleich die Aufgabe eines Emulators, sodass man keinen zusätzlichen Podium-Hub verwenden muss. Dies war zum Zeitpunkt des Reviews nur für die CSW möglich, Support für CSL-DD sowie Podium DD1 und DD2 soll allerdings mit einem Firmware-Update nachgereicht werden.

Funktionsumfang

Funktionstasten

Das XF1-Sport verfügt über eine Vielzahl von Funktionstasten, welche sich wie folgt aufteilen:

  • 15 Buttons, von denen vier über zusätzliche Button Guards verfügen. Zusätzlich befinden sich 2 etwas kleinere Buttons oberhalb der drei Encoder im unteren Bereich. Die Buttons haben alle einen klar definierten Druckpunkt und lassen sich angenehm betätigen.
  • 3 Encoder an der Vorderseite mit zusätzlicher Push-Funktion. Die aus Aluminium gefertigten Kappen liegen gut in der Hand und sehen dazu äußerst hochwertig aus.
  • 2 Thumb-Encoder, welche sehr gut erreichbar und ebenfalls mit Kappen aus Aluminium ausgestattet sind.
  • 1 Analoger Joystick, welcher über die Software als 5-Way Switch (hoch, runter, links, rechts, Druck) konfiguriert wird. Das funktioniert in der Praxis auch überraschend gut und zuverlässig, kommt aber nicht an einen dedizierten 5/7-Way Switch heran.
  • 2 Einstellungs-Buttons für Einstellungen des Lenkrades / Dashs unterhalb der Encoder an der Vorderseite.

Shifter und Kupplung

An der Rückseite des Lenkrades befinden sich sechs Plätze für die Shifter, die Doppelkupplung und zwei zusätzliche analoge Achsen. Diese sind allesamt mit Hall-Sensoren ausgestattet und mussten im Test nicht extra kalibriert werden.

Die magnetischen Shifter haben einen sehr gut definierten Druckpunkt und verfügen dabei über einen sehr kurzen Weg. Die Positionierung hätte hier allerdings durchaus etwas mehr Abstand (in der Tiefe) zu den Griffen des Lenkrades vertragen können, vor allem für Personen mit größeren Händen. Abhilfe schaffen kann man sich bei Bedarf allerdings schnell mit Abstandshaltern und etwas längeren Schrauben.

Die weiteren Achsen können wie folgt konfiguriert werden:

  • Kupplungs-Pedale: Entweder als getrennte Achsen oder als kombinierte Achse (Doppekupplung). Hier kann der Bite-Point direkt über das Lenkrad zwischen 10% und 100% beliebig für einen perfekten Start definiert werden.
  • Optionale Pedale: Konfiguration als getrennte analoge Achsen oder als einzelne Buttons.

Bildschirm und LEDs

Der verwendete 4.3 Zoll große Display ist natürlich das auffallendste Merkmal des XF1-Sport. Mit 60 FPS und einem sehr guten Blickwinkel lassen sich die Informationen sehr gut ablesen, auch ein Input-Lag war während des Tests nicht wahrnehmbar.

Die verbauten LEDs teilen sich in drei Gruppen auf:

  • 12 RPM-LEDs
  • Je 3 RGB-LEDs für die Darstellung von Ingame-Flaggen, Tyre Slip und und Tankinhalt
  • Je 2 LEDs für den Status von DRS, „Overtake“ und Pit Limit

Sowohl der Bildschirm als auch die LEDs lassen sich in jeweils 10 Stufen in der Helligkeit regulieren, die LEDs können zudem komplett deaktiviert werden.

Anmerkung: Um das Display mit 60 FPS nutzen zu können benötigt man eine kostenpflichtige Lizenz für Simhub: https://www.simhubdash.com/get-a-license/

Software / Simhub

Bei Der Software setzt Leoxz voll auf Simhub, welches alle aktuellen Simulationen unterstützt. Hier kann man über das hauseigene Plugin aktuell Firmware-Upgrades durchführen und die RPM-LEDs konfigurieren.

Es wäre schön, wenn man in Zukunft weitere Einstellungen über die Software durchführen könnte, zum Beispiel die Festlegung der Funktion bzw. Farbe für die seitlichen LEDs.

Die aktuelle Auswahl an Dashboards findet ihr im Video, eigene Dashboards lassen sich derzeit nicht verwenden.

Materialien und Verarbeitung

Bei den Materialien weiß das XF1-Sport von Leoxz wirklich positiv zu überraschen. So kommt für die Front eine ca. 5 Millimeter dicke Platte aus Carbon zum Einsatz und das Gehäuse besteht komplett aus Aluminium. Die Griffe sind aus einem nachgiebigen Kunststoff gegossen und liegen dadurch äußerst gut in der Hand. Abnutzungen waren hier auch nach einigen Stunden Fahrt nicht sichtbar. Komplettiert wird die ausgezeichnete Auswahl der Materialien durch Shifter aus Aluminium, welche zusätzlich mit Carbon-Platten ausgestattet wurden. Nicht ganz mithalten mit dem tadellos verarbeiteten Lenkrad kann allerdings das USB-Spiralkabel, hier gibt es von anderen Herstellern höherwertige Alternativen. Bei den verwendeten Buttons gibt es ebenso teurere Pendants, diese liegen aber weit außerhalb des sinnvollen Preisrahmens.

Mit einem Gewicht von unter einem Kilo (ohne QR) und einem Durchmesser von 275 Millimetern ist das Lenkrad durchaus auch für schwächere Wheel Bases eine Option.

Fahreindruck

Im Praxistest auf der Rennstrecke gab es keine Beanstandungen. Das Lenkrad lag, wie bereits angesprochen, sehr gut in der Hand und alle Features funktionierten problemlos. Für das Fahren mit Handschuhen in Kombination mit großen Händen könnte der freie Raum um den Daumen herum gegebenenfalls etwas knapp bemessen sein, im Test kam es aber zu keinem unbeabsichtigten Betätigungen der Thumb-Encoder.

Flex war während der Fahrt auch mit hohem Force Feedback nicht vorhanden. Fehleingaben oder ausgelassene Schaltvorgänge gibt es ebenso nicht zu beanstanden.

Fazit

Selten hat ein Lenkrad so positiv überrascht wie das XF1-Sport von Leoxz. Der bisher relativ unbekannte Hersteller liefert mit ihrem 275 Millimeter großem Lenkrad im Formula-Stil eine äußerst Überzeugende Vorstellung ab. Ausgehend von einer noch zu verfeinernden Integration in Simhub, findet man hier ein Lenkrad mit äußerst hochwertigen Materialien und einer Vielzahl an Funktionen vor. Das Display wird für viele Käufer ein Hauptkriterium sein und weiß im Test ebenso zu überzeugen.

Insgesamt bietet das Lenkrad das bisher wohl beste Preis/Leistungs-Verhältnis von allen getesteten Lenkrädern und ist dadurch natürlich auch eine Empfehlung, welche mit weiteren Firmware-Upgrades auch durchaus noch klarer ausfallen kann.

Pros

  • Preis/Leistungs-Verhältnis
  • Integration in Simhub
  • Materialien und Verarbeitung
  • Griffe
  • Anzahl an Funktionstasten
  • 4.3 Zoll Display mit 60 FPS
  • Insgesamt 22 LEDs

Cons

  • Keine eigenen Dashboards möglich
  • Positionierung der Shifter
  • Einstellbarkeit der LEDs

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