Nuo Simulation ForCeLL Pedalset im Test

Nuo Simulation ForCeLL Pedalset im Test

Bestellung, aktuelle Bezugsquelle und Preise

Die hier vorgestellten Pedale von Nuo Simulation wurden im Online-Shop von Sim-Motion (Link: https://eu.sim-motion.com/) als 3-Pedal-Set (120 Kilo Loadcell) mit einer zusätzlichen Base Plate in der Ausführung mit 4 Millimetern Materialstärke erworben.

Aktuell kann man die Pedale nur über den hauseigenen Online-Shop des Herstellers kaufen, dabei werden folgende Preise ausgerufen:

  • 2er Set (Gas + Bremse) mit 120 Kilo starker Loadcell: 699€
  • 3er Set (Gas + Bremse + Kupplung) mit 120 Kilo starker Loadcell: 859€
  • 2er Set mit 200 Kilo starker Loadcell: 749€
  • 3er Set mit 200 Kilo starker Loadcell: 909€
  • Einzelnes Kupplungspedal: 180€
  • Baseplate 4 Millimeter: 69€
  • Baseplate 6 Millimeter: 89€

Link zum Hersteller Nuo Simulation: https://www.nuosimulation.com/produkt/forcell-pedalset-ohne-baseplate/

Lieferumfang

Pedale

  • Gaspedaleinheit
  • Bremspedaleinheit
  • Kupplungspedaleinheit (Bei Kauf des 3-Pedal-Sets)
  • Fußauflage
  • Elastomerfedern für eine individuelle Anpassbarkeit des Bremspedals
  • USB-Kabel zum Anschluss der Pedale an den PC
  • Befestigungsmaterial
    • Schrauben: 12 x M6
    • Unterlegscheiben: 24 x
    • Muttern: 12 x M6

Baseplate

Die Baseplate wird sowohl in einer Ausführung aus 4 Millimeter dickem Edelstahl (69€) als auch in einer nochmal etwas massiveren Variante aus 6 Millimeter dickem Edelstahl für 89€ angeboten.

Der Baseplate liegen Befestigungsmaterial sowie vier Distanzstücke bei.

Montage und Installation

Die einzelnen Pedale werden mit der Baseplate durch die mitgelieferten Schrauben an den vorhandenen Langlöchern montiert und sind dadurch in der Breite flexibel zu verschieben.

Die Maße der Platte betragen 36 cm × 24.5 cm × 0.4 cm und dadurch sollte diese in jedes auf dem Markt erhältliche Rig problemlos einbaubar sein. Hierfür wurden entsprechende Langlöcher vorgesehen. Durch die an der Unterseite hervorstehenden Schrauben, und für eine maximale Stabilität, ist eine Montage an Aluprofilen dabei vorzuziehen. Für die Befestigung an massiven Pedal-Trays sind aber zusätzlich vier Abstandshalter im Lieferumfang enthalten.

Anschließend müssen nur noch sowohl das Gas- als auch das optionale Kupplungspedal mit der Bremse verbunden (siehe Bild im Kapitel Bremse) und das mitgelieferte USB-Kabel zwischen PC und Bremspedal eingesteckt werden.

Software und Technik

Nuo Simulation verbaut, wie viele andere Hersteller auch, den beliebten und sehr zuverlässigen 16-Bit Leo Bodnar Controller. Die Bremse arbeitet dabei mit einer 120 Kilo Loadcell (alternativ 200 Kilo) während Gas und Kupplung mit Hallsensoren gesteuert werden.

Als Hauptmaterial der Pedale kommt massiver Edelstahl mit 4 und 6 Millimeter Stärke zum Einsatz, die Hauptachsen der Pedale sind jeweils zweimal kugelgelagert.

Im Gegensatz zu der ansonsten vollständig massiven Bauweise, wurde die Aufnahme an der Rückseite der Pedale (auf den Bildern durch die orange Farbe erkennbar) als 3D-gedruckte Elemente umgesetzt. Diese sind zwar ebenfalls stabil, hier würde aber eine andere Fertigungsart die ansonsten absolut massiv ausgeführten Pedale komplementieren und wäre dieser angemessen.

Kalibrierung mit DIView

Im Gegensatz zu den meisten anderen Herstellern setzt Der Hersteller bei der Software nicht wie zum Beispiel Heusinkveld auf eine eigene Lösung. Dies hat zur Folge, dass man zur Einstellung der Achsen DIView (Link) verwenden muss. Dort lassen sich für eine Kalibrierung pro Achse jeweils manuell Start, Mittel, und Endpunkte festlegen-So ist es möglich Totzonen auch unabhängig von der verwendeten Simulation festzulegen und die maximal benötigte Kraft (bzw. Weg) zu verändern. Dies ist zwar etwas weniger komfortabel, in der Regel werden diese Einstellungen aber auch nur einmalig angepasst. Spezielle Pedalkurven sind so allerdings nicht möglich.

Pedale

Bei jedem der drei Pedale lässt sich die Pedalplatte stufenlos in einem Bereich von 20 Millimetern in der Höhe verstellen. Ebenfalls kann der Anschlag für die Ruhestellung in ~1°-Schritten angepasst werden. Dieser ist zudem gedämpft und durch Halteraster gegen eine unbeabsichtigte Verstellung geschützt.

Die Pedale lassen sich allesamt ohne spürbares seitliches Spiel betätigen und sich nicht zuletzt durch die doppelte Kugellagerung außerordentlich feinfühlig dosieren.

Bremse

Das Herzstück eines jeden Pedalsets ist natürlich das Bremspedal. Dies gilt natürlich auch hier, sogar im doppelten Sinne. Denn die Bremse fungiert neben ihrer eigentlichen Funktion ebenfalls als Verbindungsglied zwischen den einzelnen Pedalen (siehe Abschnitt Montage).

Die bei diesem Testexemplar mit einer 120 Kilo starken Loadcell ausgestatteten Bremse lässt sich auf verschiedene Arten an die eigene Bedürfnisse anpassen:

  • Vorspannung der Feder über das Drehrad.
  • Einstellen der Härte über das gerasterte Langloch am Hebelarm in sieben Schritten. Jedes Raster entspricht dabei laut Hersteller einer Verstellung der Bremshärte um etwa 5%. Eine höhere Montage ergibt dabei ein härteres Bremspedal, eine niedrigere Montage ein entsprechend weicheres.
  • Werkzeugfreier Austausch der Elastomerfedern, welche in drei Härtegraden mitgeliefert werden (rot, gelb und schwarz in absteigender Härte).

Zusätzlich ist ein optionales Anschlagselement, umgesetzt durch einen Anschlagspuffer konfigurierbar. Dieses gibt, eingestellt auf 100% kalibrierten Bremsdruck, ein Gefühl der Rückmeldung bei erreichen der maximalen Bremskraft (entspricht z.B. einer Vollbremsung). Dieses Feature wurde für diesen Testbericht nicht verwendet, kann aber laut Nuo Simulation durch den zusätzlichen Überbelastungsschutz insbesondere bei der Verwendung im gewerblichen Bereich (wie Messen und Fahrzentren) von Vorteil sein um das Material zu schonen.

Insgesamt lässt dich das Bremspedal bis zu einer Härte von etwa 80 Kilogramm, gemessen an der Pedalplatte, bei der Verwendung der 120 Kilo Loadcell einstellen.

Gas

Auch das Gaspedal lässt sich auf verschiedene Arten verstellen:

  • Die Endposition des gedämpften Endanschlags lässt sich stufenlos über die Schraube an der Vorderseite einstellen, welche mit einer Mutter gegengekontert wird.
  • Wie bei der Bremse lässt sich der Hebel des Pedals in sieben Schritten für ein härteres oder weicheres Gaspedal feinjustieren.

Das Gaspedal profitiert vor allem von den verwendeten Kugellagern, welche Im Test ein sehr feines und gleichmäßiges Pedalgefühl ermöglichten.

Kupplung

Die optionale Kupplung, welche ebenso individualisiert werden kann, vollendet das ForceLL Pedalset: Dazu können sowohl die Vorspannung der Feder als auch die Höhe des Kupplungsarmes verändert werden. Diese beeinflusst den Greifpunkt der Kupplung und kann so an bestimmte Fahrzeuge angepasst werden. Hier könnte eine zusätzliche Einstellungsmöglichkeit der Pedalkurve über eine eigene Software aber durchaus hilfreich sein.

Fußablage

Die Fußablage wird an den Pedalgehäusen gegengeklemmt und so in Position gehalten. Zu diesem Zweck sind die Pedale mit den entsprechenden Aussparungen für die Ablage versehen worden.

Die Fußablage ist ausreichend groß dimensioniert und ermöglicht eine komfortable Nutzung der Pedale.

Unterschiede aktuelle Pedale zu der hier getestete Version

Die hier getesteten Pedale wurden mittlerweile durch den Hersteller etwas überarbeitet. An der zu Grunde liegenden Funktionalität hat sich dabei allerdings nichts grundsätzliches verändert.

Allgemein:

  • Die Pedalführungen wurden überarbeitet um ein seitliches Kippen zu verhindern
  • Zwischen Rahmen und den schwarzen Distanzstücken an der Pedalarmachse sind nun noch 0,3mm Scheiben um ein zusammenziehen des Gehäuses zu meiden.

Bremse

  • Größeres und stabileres Kugellager
  • Elektronikbox mehr im Gehäuse versteckt
  • Bremsendanschlag redesigned. Sehr viel progressiver nun. Optional nutzbar. Man kann, muss aber nicht
  • Erdungskabel nicht mehr vorhanden.

Feder-Set

Auf Anregung eines Nutzer der Nuo-Pedale hat der Hersteller sich entschieden ein optional zu benutzendes Feder-Set in den Lieferumfang zu integrieren. Dieses besteht aus zwei Federn (25 und 30 Millimeter im Durchmesser) verschiedener Härte, welche an der Bremse zusammen mit einer Elastomerfeder genutzt werden können.

Bestandskunden gehen aber auch nicht leer aus: Der Hersteller liefert diesen auf Anfrage das Feder-Set kostenfrei nach, ein vorbildlicher Service des Herstellers.

Fazit

Wer hochwertige und massive Loadcell-Pedale mit vielen individuellen Einstellungsmöglichkeiten sucht, kann hier bedenkenlos zuschlagen. Die in Deutschland hergestellten Nuos wissen in dieser Hinsicht absolut zu gefallen, insbesondere bei Lieferumfang und der Materialauswahl. Bis auf die fehlende Zusatzsoftware leisten sich die Pedale keine Schnitzer, sind sehr gut verarbeitet, und auch mit sehr großen Füßen uneingeschränkt nutzbar.

Das hier getestete Modell mit der 120 Kilo starken Loadcell sollte für nahezu jeden Anwender völlig ausreichend sein. Mit dem noch einmal massiveren Modell (8 statt 6 Millimeter dicke Achse und größere Kugellager) inklusive 200 Kilo starker Loadcell gibt es aber auch hier noch eine Steigerung für die (im positiven Sinne) völlig Bekloppten unter uns Simracern.

Pros

  • Massive Ausführung aus Edelstahl….
  • Einstellmöglichkeiten
  • Lieferumfang
  • Modularer Aufbau / Erweiterbarkeit
  • Herstellersupport
  • Fußablage im Lieferumfang enthalten

Cons

  • … bis auf die 3d-gedruckten Teile
  • Konfiguration nur über DIView

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