Formula Wheels im Vergleich: Fanatec, Cube Controls und Ascher Racing

Formula Wheels im Vergleich: Fanatec, Cube Controls und Ascher Racing

Cube Controls und Ascher Racing fordern den Platzhirsch Fanatec heraus. Bei diesem Vergleich stehen sich drei der belebtesten kabellosen Formel-Lenkräder auf dem Markt gegenüber.

Preise und Bestellung

Ascher Racing F28-SC

Preis: 669€ + Versand

Die Bestellung ist über Ascher direkt oder verschiedene Drittanbieter möglich. Mittlerweile gibt es mit der V2 einen Nachfolger mit einigen Neuerungen.

CC Formula Pro

Preis: 899€ + Versand

Die Bestellung ist auch hier sowohl über Cube Controls direkt als auch über Drittanbieter möglich.

Fanatec F1 2021

Preis: 399€ + Versand

Das Lenkrad war in einer limitierten Version ausschließlich über Fanatec zu beziehen.

Durchmesser, Gewicht und Materialien

Die Lenkräder haben alle einen ähnlichen Formfaktor. Die Modelle von Cube und Ascher sind mit jeweils rund 280 Millimetern (Cube Controls gibt eine Breite von 282 Millimetern an) etwas größer als das F1 2021 Wheel von Fanatec mit 270 Millimetern. Mit der V2 des F28-SC hat Ascher den Durchmesser mittlerweile noch leicht auf 285 Millimeter angehoben.

Bei den Materialen gehen die drei Hersteller verschiedene Wege. Ascher setzt voll auf Aluminium, welches sehr gut verarbeitet ist und keine Wünsche an die Stabilität offen lässt, hier ist das F28-SC wohl der Spitzenreiter. Die Lenkräder von Fanatec und Cube Controls sind hingegen mit einer sehr schönen massiven Frontplatte aus Carbon ausgestattet. Diese wird beim Formula Pro durch ein Gehäuse aus Aluminium ergänzt, bei Fanatec ist hier Plastik im Spiel.

Die Drei Lenkräder wiegen mit Quickrelease (Fanatec QR / Simucube QR) jeweils um die 1400g, hier gibt es keine größeren Unterschiede.

Bewertung:

  • Ascher Racing: 5/5
  • Cube Controls: 5/5
  • Fanatec 4/5

Griffe

Ascher Racing setzt beim Thema Griffe auf Glattleder, Fanatec auf Alcantara. Diese Materialien bieten zwar jeweils sehr guten Grip, sind aber sehr anfällig gegenüber Abnutzung und im Falle des Leders auch nicht vorteilhaft bei verschwitzten Händen. Cube geht hier mit ihren Griffen, die sie selber als „Elastomer molded grips (via Cube Controls proprietary Technology)“ bezeichnen einen anderen Weg und bietet somit eindeutig die besten Griffe der drei Hersteller an. Mittlerweile ist Ascher mit der zweiten Version des Lenkrads ebenfalls auf den Zug aufgesprungen und bietet jetzt ebenfalls Griffe aus Gummi an.

Die Form der Griffe unterscheidet sich ebenfalls, hier sticht Cube durch die sehr voluminöse Ausführung etwas hervor. Dies ist am Ende aber eher eine persönliche Geschmacksfrage, mir persönlich sagt diese Form sehr zu (Diese subjektive Meinung ist nicht in die Bewertung eingeflossen).

Bewertung:

  • Ascher Racing: 3/5 (V2: 5/5)
  • Cube Controls: 5/5
  • Fanatec 4/5

Shifter

Alle drei Hersteller setzen beim Thema Shifter voll und ganz auf Magnete und ermöglichen somit ein ausgezeichnetes Schaltgefühl. Fanatec und Cube verbauen Paddles aus Carbon, während Ascher wieder Aluminium einsetzt. Für den Schaltvorgang ist das allerdings unerheblich, dieser unterscheidet sich lediglich bei der benötigten Kraft etwas, hier wird bei der Ausführung von Cube die geringste Druck benötigt. Da dies aber durch Magnete mit anderer Stärke (Ascher legt diese bei) nach belieben angepasst werden kann, ist dies kein Kritikpunkt.

Der Aspekt durch den Fanatec hier das Rennen macht, ist aber ganz klar der Funktionsumfang. Anstatt auf nur zwei Schaltpaddles zu setzen, wurde das Advanced Paddle Module verbaut, welches zusätzlich zwei frei belegbare analoge Achsen bietet (zum Beispiel für eine Dual-Clutch oder Gas und Bremse) und zwei weitere Paddles für zum Beispiel DRS und Kers.

Bewertung:

  • Ascher Racing: 4/5
  • Cube Controls: 4/5
  • Fanatec 5/5

Funktionstasten

Den wohl größten Unterschied zwischen den Lenkrädern findet man bei den Funktionstasten. Das F28-SC V1 von Ascher Racing bietet folgende Eingabemöglichkeiten:

  • 12 x Buttons
  • 2 x 7-Wege-Switch (hoch/runter/links/recht/drehen/klicken)

Als nächster Kandidat kommt Formula Pro Wireless von Cube Controls ins Spiel. Dieses Lenkrad bietet deutlich mehr Abwechslung bei den Funktionstasten und bietet folgende Tasten:

  • 12 x Buttons
  • 4 x Drehregler an der Vorderseite
  • 2 x Thumb-Encoder (Drehregler in Daumennähe)
  • 2 x Kippschalter

Insgesamt kommen beide Simucube-Lenkräder somit auf jeweils 26 Funktionen (Die Kippschalter des Formula Pro Wireless lösen in beide Richtungen den gleichen Tastendruck aus), wobei das Lenkrad von Cube durch die deutlich vielseitigere Anordnung meiner Meinung nach klar im Vorteil ist. Was ihm fehlt ist allerdings ein 7-Wege-Switch, der besonders in der Menüführung eine echte Erleichterung ist. Das F1 2021 verbindet die stärken der beiden erstgenannten Lenkräder und bietet mit Abstand die größte Funktionsvielfalt:

  • 11 x Buttons
  • 2 x 12-Wege-Positionsschalter mit Drehgeberfunktion
  • 2 x Thumb-Encoder (Drehregler in Daumennähe)
  • 1 x 7-Wege-Switch
  • 1 x Analoger Joystick
  • 2 x 2-Wege-Kippschalter

Das Fanatec F1 2021 Wheel entscheidet dieses Kapitel somit klar für sich, hier bleiben keine Wünsche offen.

Bewertung:

  • Ascher Racing: 3/5
  • Cube Controls: 4/5
  • Fanatec 5/5

Quickrelease

Beim Thema Quickrelease scheiden sich die Geister. Fanatec setzt auf eine interne Pin-Verbindung und bietet keine Kompatibilität zu Drittherstellern an. Vereinzelt kommt es zu beschädigten Pins (RMA nötig) und die Montage ist nicht völlig spielfrei, was sich in meinen Augen aber absolut nicht während der Fahrt bemerkbar macht.

Simucube geht hier einen anderen Weg und bietet mit dem Simucube-QR eine praktisch spielfreie Verbindung, die aufgesteckt und mit einem Pin gesichert wird. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass man auf beliebige Systeme von Drittanbietern wie zum Beispiel Buchfink ausweichen kann, da keinerlei elektronische Verbindung durch den Quickrelease zur Base hergestellt wird. Dieses Kapitel geht somit einzeln betrachtet eindeutig an die Lenkräder im Simucube-System, Fanatec verspricht mit einem überarbeiteteten Quickrelease in Zukunft nachzubessern.

Bewertung:

  • Ascher Racing: 5/5
  • Cube Controls: 5/5
  • Fanatec 3/5

Datenübertragung und Stromversorgung

Alle drei Lenkräder kommen ohne ein extra USB-Kabel aus. Fanatec setzt wie im letzten Kapitel aufgegriffen auf eine interne Verbindung über den Quickrelease, über die sowohl Strom als auch Daten übertragen werden. Dadurch ist weder eine Batterie noch ein Akku nötig und auch über die Signalstärke muss man sich keinerlei Gedanken machen.

Dem entgegen steht das Konzept der Wireless-Wheels von Ascher Racing und Cube Controls. Hier setzt man auf eine kabellose Verbindung zur SC2-Base (jeweils eine Antenne an der Rückseite) und ist auf eine externe Stromversorgung angewiesen. Ascher hat dafür eine Lithium-Batterie vom Typ 14250 verbaut, die nach Herstellerangabe bis zu drei Jahre bei täglicher Nutzung ausreichen soll und danach ausgetauscht werden kann. Das Lenkrad von Cube Controls ist durch die beleuchteten Tasten etwas anspruchsvoller (ca. 40 stunden Betriebszeit) was die Stromversorgung angeht und setzt auf einen aufladbaren Akku. Zu diesem Zweck wurde ein hochwertiges Spiralkabel beigelegt um den Akku laden zu können.

Insgesamt entscheidet Fanatec dieses Kapitel klar für sich, eine Kombination aus Laufzeit (Ascher) und Akku statt Batterie (Cube Controls) wäre bei den Modellen von Simucube wünschenswert.

Bewertung:

  • Ascher Racing: 4/5
  • Cube Controls: 4/5
  • Fanatec 5/5

Extras

Beim Thema Extras unterscheiden sich die Lenkräder grundlegend. Während das F28-SC von Ascher Racing gänzlich ohne auskommen muss bieten Cube Controls und vor allem Fanatec deutlich mehr.

Cube Controls

  • Beleuchtete Buttons, ein klares Alleinstellungsmerkmal in diesem Vergleich
  • Kippschalter, die je nach Position beleuchtet sind (unten an / oben aus)
  • Das beigelegte hochwertige Spiralkabel

Fanatec

  • Phosphoreszierendes Material für leuchtende Tasten(-Umrandungen) im dunklen
  • Zwei integrierte Vibrationsmotoren
  • RevLEDs mit neun mehrfarbigen LEDs (einstellbar über Software von Fanatec)
  • Zwei FlagLEDs mit jeweils drei mehrfarbigen LEDs
  • Weißes 1″ 128×64 OLED-Display zur Anzeige von Telemetriedaten wie Geschwindigkeit oder Gang

Bewertung:

  • Ascher Racing: 1/5
  • Cube Controls: 3/5
  • Fanatec 5/5

Zusammenfassung

Ascher SC-28 (V2)Cube Controls Formula Pro WirelessFanatec F1 2021
Gewicht und Materialien554
Griffe554
Shifter445
Funktionstasten345
Quickrelease553
Datenübertragung und Stromversorgung445
Extras135
Gesamt273031
Preis/Leistung7/106/1010/10

Fazit

Ascher Racing F28-SC:

Das SC-28 von Ascher Racing ist das wohl solideste der vorgestellten Lenkräder. Es vermittelt den Eindruck, dass hier auch bei jahrelanger Nutzung absolut nichts anbrennen wird. Auch wenn das Lenkrad bei den Funktionen Abstriche machen muss (das USB-Modell von Ascher bietet deutlich mehr Funktionen) ist es dennoch eine Empfehlung wert. Der Preis liegt mit 670€ noch am unteren Ende des Simucube-Ökosystems.

Cube Controls Formula Pro Wireless

Das Formula Pro Wireless von Cube Controls ist subjektiv in meinen Augen das schönste der Lenkräder. Durch seinen filigranen Aufbau und die vielseitigeren Funktionstasten setzt es diesbezüglich etwas vom F28-SC ab. Ein weiterer Pluspunkt sind ganz klar die beleuchteten Tasten, einziger Wertmutstropfen bleibt der Preis von 899€.

Fanatec F1 2021

Das F1 2021 von Fanatec ist der klare Preis/Leistungs-Sieger in diesem Vergleich. Die leichten Abstriche, die man bei Materialien und Quickrelease eingehen muss, werden durch das verbaute Advanced Paddle Module, die schiere Anzahl der Funktionstasten, die Stromversorgung über den Quickrelease und die vielen Extras mehr als ausgeglichen. Mit 400€ ist es das günstigste Lenkrad im Feld ohne sich dabei auch nur im Ansatz verstecken zu müssen.

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